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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 299
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Verrat und Verdammnis

299

Abb. 5. Zum Vergleich: Vollständige Weltgerichtsdarstellung in der evang. Marienkirche
Ulm a.D.-Lehr, um 1500/'Anfang 16. Jahrhundert.

Das Weltgerichtsbild

Nach heutigem Wissensstand ist das freigelegte Fragment mit einer Fläche
von wenig mehr als einem Quadratmeter alles, was von einem einst großflächigen
Wandgemälde übriggeblieben ist.

Zunächst wurden nur Farbspuren unter einer gelockerten Putzergänzung
oberhalb des rechten Seitenaltars entdeckt. Schon ihre räumliche Lage an
der dem Schiff zugewandten Seite des Chorbogens ließ erahnen, daß es
sich um die Reste eines Weltgerichts handeln könnte. Die Westseite eines
Chorbogens ist ein geradezu klassischer Platz dafür.

Für die Datierung musste auf stilkritische Gesichtspunkte zurückgegriffen
werden; Gerüsthölzer wie beim „Judaskuss" gab es hier leider nicht.
Nach Vergleichen mit anderen Wandmalereien ist eine Entstehungszeit um
1500 wahrscheinlich, also zur Zeit der Spätgotik. Ein Vergleichsbeispiel
aus der evang. Pfarrkirche in Dürnau (Ldkr. Göppingen) wird auf das frühe
16. Jahrhundert datiert (Abb. 4).

Die Darstellung zeigt nicht nur gut vergleichbare Stilformen wie z.B.
gelängte Körperproportionen, sondern auch ähnliche Kleidungsstücke der
handelnden Personen. Die Kleidung der in mittelalterlichen Gemälden dargestellten
Menschen ist in der Regel zeitgenössisch, es sei denn, es handelt
sich um Christus, die Apostel oder andere um die Zeitenwende lebende


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