Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 322
(PDF, 123 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0322
322

Hans-Rüdiger Fluck

[-.]

Du und Harßdörffer (den ich nicht genug kann ehren/

Wan ich mich Selbsten sollte Tag und Nacht verzehren

In seinen Diensten/ für die höchst erzeigten Gaben/

Die er mir that/ da ich seine Lehre haben

Und hören kunte:) werden noch durch Träum und Spielen

Itz Schaff= itz Wachend/ unser mattes Teutschland külen/

Wan es erligend die bestürzten Grillen fület.

Ich wünschs'/ Gott gebe daß jhr beid lang Träumt und Spielet.

Sicher spielt es in dieser Beziehung auch eine Rolle, dass Harsdörffer gelegentlich
als Dichter von Kirchenliedern hervorgetreten war und einen Teil
seines Studiums an Quirins Heimatuniversität Straßburg (bei dem Historiker
Matthias Bernegger, 1582-1640) absolviert hatte. Doch sind weder von
Harsdörffer noch von Q. Moscherosch Briefe oder andere Zeugnisse überliefert
oder bekannt, die sonst Näheres zum tatsächlichen Verhältnis der
beiden Autoren beitragen könnten.

Der Name des dritten renommierten Beiträgers tauchte in direktem Zusammenhang
mit Quirin Moscherosch bisher nicht auf. Er findet sich
durch ein Versehen auch nicht unter dem deutschen Glückwunschgedicht,
sondern er steht am Ende, in der Druckfehlerangabe:34

In allzugschwinder Eilung/ist bey dem ersten Teutschen Lied/die Unterschrift vergessen
worden/welche lauten sollte/Hertz-wolmeynende setzete dieses auf. Johan
Klai. Welches dem günstigen Lesen nicht verhalten sollen (S.15).

Mit Johann Klai (NamensVariante von Johann Klaj, 1616-1657) finden wir
einen Autor, dem Quirin in seinen poetischen Werken mit Zierlichkeit,
Kunstfertigkeit und stark anakreontischein Charakter nachstrebte. Doch
über seine persönliche Beziehung zu ihm gibt es mit Ausnahme dieses
Hochzeitscarmen keine Informationen. Immerhin aber standen ihre Epice-
dien zusammen in den vorgenannten Trauerschriften für J. Saubert und W.
Stöberlein - und nicht einmal weit voneinander platziert.

Klajs Hochzeitsgedicht umfasst sechs Strophen, die zwar die Braut namentlich
ansprechen, aber sonst keine biographischen Hinweise enthalten.
Auch wenn wir nichts über mögliche spätere Begegnungen oder Kontakte
zwischen Klaj und Q. Moscherosch wissen, durch diese Festschriftbeiträge
stellen sich die Beziehungen zu den führenden Nürnberger Literaten doch
intensiver und umfangreicher dar als bisher angenommen. Klaj war als Autor
an der Ausgestaltung des Nürnberger Friedensfestes 1649 beteiligt und
seine beiden damit verbundenen Hauptwerke Geburtstag deß Friedens
(1650) und Irene (1651) bringen seine dichterische Konzeption, die Universalität
sinnlichen Erlebens als eine Art Gesamtkunstwerk in Sprache zu
fassen, wirkungsvoll zum Ausdruck. Q. Moscheroschs späteres Werk zeigt,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0322