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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 526
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Ingrid Hahn

Große Mühle an der Kinzig vor 1888

Kinzig, wo das jetzige Mühlengebäude steht. Die Wasserzuleitung erfolgte
vermutlich durch einen Graben mit primitivem Bretter- und Bohlenbelag.
Danach muss noch eine kleine Mühle erbaut worden sein, denn am 20. Februar
1632 eroberten die Kaiserlichen unter Pfalzgraf Christian von Birkenfeld
Willstätt und zerstörten 46 Häuser. In der Geschichte des Hanauerlandes
von Dr. J. Beinert lesen wir, „dass die beiden Mühlen erhalten blieben
, jedoch der darin gelagerte Fruchtvorrat von 6.000 Vierteln verbrannte.
Der Schaden in der großen Mühle wurde auf 50.000 Reichstaler geschätzt
".

Am 19. September 1634 erstürmten die Kroaten Willstätt und brannten
alle Gebäude, die 1632 verschont blieben, nieder.

Das nach dem 30-jährigen Krieg neu aufgebaute Willstätt wurde 1677
von den Franzosen überfallen. Das Schloss, die Mühle und alle Wohnhäuser
wurden in Brand gesteckt.

Der 1601 in Willstätt geborene Satiriker, Staatsmann und Pädagoge
Hans Michael Moscherosch schrieb 1634 an seinen Freund Melander von
der einstigen Schönheit seines Heimatdorfes folgende Zeilen:

„Doch, ach Melander, wann Du kommst nach Sittewald

Und die vor schöne Statt jetzt siehest in Gefilden,

In Kirch, Schloss, Gärten, Mühle, Häusern ungestalt,

Ach, so bezeufze doch mein armes Vatterland!

Das Haus, darin ich bin an diese Welt geboren,

Das ist durch Schnauberey in Feur und Rauch verlohren. "


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