Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
86. Jahresband.2006
Seite: 577
(PDF, 120 MB)
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Rezensionen

577

Rezensionen

Schäfer, Walter E.: Quirin Moscherosch.
Ein Poet der Grafschaft Hanau-
Lichtenberg (1623-1675). Kehl: Mörstadt
, 2005,60 Ss 6 Abb. 19,80 Euro.

Sowohl die regionalgeschichtlich als
auch die literarisch oder kirchengeschichtlich
interessierten Leser Mittelbadens
werden diese Neuerscheinung begrüßen:
Erstmals wird die Lebensgeschichte des
Bodersweierer Pfarrers Quirin Moscherosch
(der jüngere Bruder des Barockautors
Johann Michael Moscherosch
aus Willstätt) ausführlich dargestellt. In
der Kirchengeschichte war er natürlich
bekannt, verbrachte er doch im Hanauerland
seine zwanzigjährige Dienstzeit. Und
dass er gelegentlich für den Hof seines
Grafen Reinhart II. von Hanau-Lichtenberg
Fest- und Feierlyrik verfasst hat, war
ebenfalls nicht unbemerkt geblieben in
der Literaturgeschichte. Doch nun legt
Walter E. Schäfer (der bereits das Standardwerk
über Johann Michael Moscherosch
geschrieben hat) in dieser bemerkenswert
schön gemachten Publikation
gleich den Nachweis über ein beachtliches
poetisches Lebenswerk vor, das
rund vierzig Titel enthält. Mehrere Gedichtsammlungen
, zahlreiche Hochzeitsund
Trauergedichte und eine kleine Komödie
für den Hof der Grafen von Hanau-
Lichtenberg konnte Walter E. Schäfer in
in- und ausländischen Bibliotheken nachweisen
. Und so ist es nun möglich, Quirins
poetische Fähigkeiten und Leistungen
zusammenfassend zu werten und einzuordnen
. Er reicht vielleicht nicht an die literarischen
Qualitäten seines berühmten
Bruders Johann Michael (1601-1669)
heran, gleichwohl macht die Lektüre klar,
weshalb Quirin eine der markantesten

Persönlichkeiten der Grafschaft im Barockzeitalter
und zu ihrem Hofpoeten
werden konnte. Er fand bei den Zeitgenossen
Anerkennung, war ein vielgelesener
Autor, für sein letztes Werk, das „Poetische
Blumen-Paradies" (1673), steuerte
auch der Renchener Schultheiß Grimmelshausen
ein Gratulationsgedicht bei.
Zwei Jahre danach starb Quirin Moscherosch
im Straßburger Exil, wohin er
sich vor den französischen Truppen geflüchtet
hatte. Die leicht und flüssig geschriebene
Biographie macht auf jeder
Seite deutlich, dass Walter E. Schäfer zu
Recht meint: „Der Dichter Quirin Moscherosch
ist noch zu entdecken und wieder
zu lesen, wenn er zum Bestand der
kulturellen Überlieferung des Hanauerlandes
hinzugenommen werden soll. Er hätte
es verdient." Bodersweier ist zu diesem
noch ungehobenen Schatz zu gratulieren:
der Verpflichtung, das Erbe anzunehmen,
wird man sich sicher gerne stellen.

Martin Ruch

Hanß, Karl: Geschichte der Ortenau,
Bd. 4: Wirtschaft (2001), Bd. 5: Alltag 1
(2005). Offenburg: Schwarzwaldverlag,
2001, 432 S., viele Abb.; 2005, 350 S.,
viele Abb.

Mittlerweile auf fünf großformatige
Bände (Bd. I: Klerus und Adel, Bd. 2:
Bauern und andere Dorfbewohner, Bd. 3:
Die Städte der Ortenau) angewachsen ist
das epochale Werk von Karl Hanß. Seine
Geschichte der Ortenau in vielen Quellen
und Abbildungen verdient uneingeschränkten
Respekt und die Hochachtung
und den Dank der mittelbadischen Geschichtsschreibung
. Nirgendwo sonst sind


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