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Cornelius Gorka
nisse vermitteln sowie ihre Volksschulkenntnisse auffrischen und erweitern
. Der Unterrichtsplan umfasste daher neben forstlichen Fächern auch
allgemeinen Unterricht in Schreiben, Rechnen, Deutsch und Geometrie.63
Die Teilnahme war freiwillig.
Die Kurse erfreuten sich schon bald eines regen Zuspruchs. Zahlreiche
Gemeinden und Körperschaften (vor allem mit größerem Waldbesitz) erkannten
den Wert einer guten Ausbildung und schickten ihre Forstleute auf
die Forstschule.64 Auch die Gemeindewaldhüter nutzten nach mehrjähriger
Praxis selbst die Möglichkeit, ihre Fachkenntnisse zu erweitern.
Mit der verbesserten Qualifikation ging auch eine einschneidende
Wandlung dieses Berufszweigs einher: Aus dem reinen Waldschützen, der
durch die Wälder streifte und Waldfrevler aufspürte, wurde nun ein ausgebildeter
Forstwart und Hilfsbeamter des Oberförsters.
1913 wurde es dann den Gemeinden gestattet, ihren ausgebildeten Gemeindewaldhütern
den Titel „Forstwart" zu verleihen, wodurch dieser Berufswandel
auch äußerlich sichtbar wurde.65 1928 wurden alle staatlichen
Forstunterbeamten in die mittlere Beamtenlaufbahn mit der Bezeichnung
„Förster" überführt. Die meisten kommunalen Forstbediensteten blieben
aber Angestellte und übten ihren Beruf häufig in Teilzeit aus.
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