Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 370
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370

Heinz G. Huber

ser Heinrich II. hatte 1016
dem Kloster Schuttern das
Dorf Ruotgereswilre (Heiligenzell
), eine Hufe in Friesenheim
, Güter in Plobsheim im
Elsass und Anteile am Zehnten
von Malterdingen geschenkt.54
Schuttern (Scutera) wurde vor
1024 Offoniswilare genannt
und seine sagenhafte Gründungsgeschichte
mit einem
angelsächsischen König und
Prinzen namens Offo in Verbindung
gebracht.55 Pirmin
soll zwischen 746 und 753 die
Benediktinerregel in Schuttern
eingeführt und ein Aufblühen
des Klosters ermöglicht haben
.56 In dem Kapitular Ludwigs
des Frommen von 817
über das Heeresaufgebot steht
Schuttern in der Spitzengruppe
. Die Pflicht zur Heeresfolge
weist darauf, dass es sich
bei Schuttern um ein Reichskloster
handelte.

Das nach der Ungarninvasion (938) daniederliegende Kloster erhielt
975 von Otto II. ein Immunitätsprivileg, das ihm die freie Abtswahl zusicherte
und es damit vor den Einflüssen des lokalen Adels sichern sollte.
Heinrich II. stärkte die Unabhängigkeit Schutterns weiter, indem er es
1007 an Bamberg übertrug.57 Das Interesse des Königs an Schuttern, das
sich auch in den Schenkungen von 1016 äußerte, erklärt sich sicher auch
aus der Lage des Klosters in der Nähe der Bischofsstadt Straßburg und der
Pfalz Erstein, deren rechtsrheinischer „Brückenkopf das Kloster Schuttern
bildete. Anlässlich eines Aufenthaltes in Erstein soll Heinrich II. Ende
September/Anfang Oktober 1016 Schuttern besucht und dort übernachtet
haben. Er wird auch mit der Stiftung des kostbaren Fußbodenmosaiks in
Verbindung gebracht, das nach der Jahrtausendwende über dem Grab des
sagenhaften Gründers Offo errichtet wurde. Heinrich wurde nach seiner
Heiligsprechung ein Altar in der Klosterkirche von Schuttern geweiht.
Dass er bis heute als zweiter Gründer des Klosters verehrt wird, macht seine
Statue deutlich, die neben Offo den Turm der Klosterkirche ziert.

Ebenso wie Schuttern wurde das Kloster Gengenbach als königliches

Abbildung 4: Kaiser Heinrich II. als zweiter
Gründer des Klosters Schuttern auf dem
Turm der Klosterkirche (Archiv des Autors)


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