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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 509
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Geschichte und Geschichten um ein malerisches christliches Symbol mit ernstem Hintergrund 509

Bauer: „Iwerleges Eich, no schwätze mr no mol driwer. "

Schilli machte kein neues Angebot mehr, erreichte aber später, dass
nach diesem Kreuz eine „originalgetreue Kopie" angefertigt wurde, die
seit 1972 den Hippenseppenhof im Freilichtmuseum ziert (Bild 5).

Von nicht gerade wenigen Schwarzwäldern aus der Umgebung von Gutach
/Hornberg wird gelegentlich behauptet, das Objekt der schillischen Begierde
sei das Longinuskreuz auf dem „Vierten Bauernhof in Hornberg-
Niederwasser gewesen. Alle heute auf dem Hof lebenden Erwachsenen,
die Altbäuerin, der Hofbauer Peter Klausmann und auch seine Schwester
Frau Lore Wolber, sind sich absolut sicher, dass es zwischen dem verstorbenen
Altbauern, dem Ehemann der jetzigen Altbäuerin und Vater des jetzigen
Hofbauern, und Prof. Schilli niemals ein Gespräch hinsichtlich des
Verkaufs „ihres" Longinuskreuzes gegeben hat,12 womit hoffentlich alle
Spekulationen und Unklarheiten ausgeräumt sind. Abgesehen davon
schreibt Schilli von einer „originalgetreuen Kopie"13 seines Wunschobjektes
. Ein Vergleich des Kreuzes in den Bildern 1, 2 und 4 mit dem Kreuz im
Freilichtmuseum (Bild 5) belegt eindeutig, dass das Museumskreuz keine
„originalgetreue Kopie" des Longinuskreuzes vom „Vierten Bauernhof in
Hornberg-Niederwasser ist.

Anmerkungen

1 Beck, Andreas: Johann Georg Fleig/Ein kleiner Schwarzwälder Genius, Konstanz
2006. Im Folgenden wird dieses Werk kurz als „Fleig-Buch" bezeichnet.

2 Der bekannte Bauforscher Prof. H. Schilli unterschied bei den historischen Schwarzwälder
Bauernhäusern hinsichtlich des Bautyps nach Gutacher, Kinzigtäler und Zarte-
ner Häuser, Schauinslandhäuser, Hotzenhäuser und Heidenhäuser jüngerer und älterer
Form. Vgl. Hermann Schilli: Das Schwarzwaldhaus, Stuttgart 1953 (weitere Auflagen
1964, 1977 und 1982), 12-114. Ein Team von Wissenschaftlern um Prof. Dr. U.
Schnitzer hält die Bezeichnung „Heidenhaus" für ungeeignet. Es spezifiziert die historischen
Schwarzwälder Bauernhäuser ihrem Bautyp nach noch detaillierter als Schilli
und verwendet für den im 16. Jahrhundert entwickelten Haustyp, der in den hohen rau-
en Lagen des Schwarzwaldes Verbreitung fand, die Bezeichnung „Höhenhaus". Vgl.
Ulrich Schnitzer: Schwarzwaldhäuser von gestern für die Landwirtschaft von morgen,
Stuttgart 1989, 33 ff.

3 Schnitzer, Ulrich: Schwarzwaldhäuser von gestern für die Landwirtschaft von morgen,
Stuttgart 1989, 17-19 und 25-33. Nienhaus, Heinz: Kinzigtäler Häuser und ihre baulichen
Varianten, In: Die Ottenau, 2003 (83), 143-170. Ders.: Zum Gutacher oder Gutachtäler
Haustyp und historische Bauernhäuser in Gutach, In: Die Ottenau 2006 (86),
399-432.

4 Mündliche Information der Altbäuerin des Unterhippensbachhofs Lina Schwer-Beil.

5 Mündliche Information vom Bauern des Unterhippensbachhofs Albert Schwer.

6 Neben den dargestellten Unstimmigkeiten gibt es noch viele weitere Fehlinformationen
im „Fleig-Buch" von Andreas Beck. Hier sei nur beispielhaft auf einige hingewiesen
. Die auf den zwei Tennenbronner Postkarten zu sehende evangelische Kirche -
Seiten 337 und 361 des Buchs - wurde erst nach dem großen Tennenbronner Dorf-


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