Freiburger historische Bestände - digital

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D'r Windschläger Bott. 2006. Hrsg.
Förderverein Dorfgeschichte Windschläg
. Heft 19, 59 Seiten.

Eingerahmt von der Chronik über das
Dorfgeschehen und dem Rückblick auf
das Vereinsleben berichtet der Bott über
das Thema „Auswanderer nach Nordamerika
", das seit Jahren von Vera Joggerst
und Miriam Schwarz-Graf intensiv mit
sehr großem Erfolg bearbeitet wird. Die
mit Daten angefüllte Auswandererliste
umfasst hier 145 Namen. Grabdenkmale
aus dem 19. Jahrhundert tragen zur Illustration
bei. An einem ähnlich alten, jetzt
restaurierten Grabdenkmal auf dem hiesigen
Friedhof wird die Geschichte um den
ersten Gastwirt „Zum Dreiangel" beleuchtet
. Ein weiteres Kleindenkmal, das mit
einer Lourdes-Marienfigur ausgestattete
Bildhäuschen - 1749 „weg Scheiden Cap-
pellele", heute „Wolfental-Kapelle" genannt
-, fand Beachtung durch seine Einweihung
nach dem Neuaufbau. Bemerkenswert
ist, dass viele Arbeiten kostenlos
ausgeführt wurden. Die Geschichte der
hiesigen Bäckerei - in der 4. Generation -
ist eines der Themen, die die Vergangenheit
mit der Gegenwart verbinden - ebenso
wie das „Profil" von Theo Schaufler,
der sich jahrzehntelang um den „Historischen
Verein für Mittelbaden" verdient
gemacht hat. Auch in diesem „Bott" ist
die Zusammenfügung von Aktuellem und
Vergangenem wieder einmal gut gelungen
.

Gernot Kreutz

Geroldsecker Land. Heft 49, „Arbeit",
2007. 197 Seiten.

Über das Thema „Arbeit" in der Römerzeit
wird von M. Reuter berichtet.
Funde aus damaliger Zeit in der südlichen
Ottenau lassen aber meist nur mittelbare

Schlussfolgerungen auf das Arbeitsleben
zu. - Thorsten Mietzner befasst sich mit
der Arbeitsmarktpolitik bezogen auf Arbeitslosigkeit
. Dabei werden für das
untersuchte halbe Jahrhundert vor 1940
die stark wechselnden Tatbestände, z. B.
auch hinsichtlich der Statistik, die eine
durchgängige Beurteilung erschweren, angesprochen
. - Ein Lebensbild anhand einer
Familien- und Firmenchronik zeichnet
Gerhard Finkbeiner von dem 1910 verstorbenen
Zigarrenfabrikanten Christian
Himmelsbach aus Seelbach. Unter seinem
gleichnamigen Sohn entstand 1913 in
Seelbach eine Arbeitersiedlung, über deren
Entwicklung Monika Korak schreibt.
Dieser Siedlung aus Einzel- und Doppelhäusern
konnte auch überregional eine
Vorbildfunktion zugesprochen werden,
wobei auch eine positive soziale Komponente
mitbestimmend ist. - Helmuth Lehmann
stellt eine Tuchhändlerfamilie aus
Lahr vor. Als Beigabe erfahren wir dabei
aus der Mitte des 19. Jahrhunderts eine
Reihe von Flurnamen, von denen einige
heute nicht im offiziellen Verzeichnis stehen
. - Unter dem Titel „Erst die Arbeit,
dann das Vergnügen" entnimmt C. Seidensticker
aus Anzeigen des Lahrer Wochenblatts
, wie das Leben nach Feierabend
um 1800 sich hätte abspielen können
und teilweise abgelaufen ist. - Zumindest
recht fraglich ist es, ob die Darstellung
alter Waldberufe aus den Wäldern
um Rippoldsau (von R. B. Herden)
auf die südliche Ortenau übertragen werden
kann. - Der Schutter-Entlastungskanal
, der nach langjährigen vergeblichen
Versuchen 1934 gebaut wurde, wird von
Martin Frenk gewürdigt. Besonders erwähnt
sei die Methode „Erzählgeschichte
", indem der Autor auch Augenzeugen
zu Wort kommen lässt.