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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
87. Jahresband.2007
Seite: 575
(PDF, 115 MB)
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Berichte der Mitgliedergruppen

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Euenheim

Im Juni 2006 fand in Euenheim eine Tagung des „Arbeitskreises Alemannische Heimat"
statt, zu der Bürgermeister a. D. Erich Birkle, der Vorsitzende des Arbeitskreises, auch den
Ettenheimer Bürgermeister Bruno Metz, Bernhard Littenweiler vom Historischen Verein
und Thomas Dees vom Museumsverein eingeladen hatte. Im Anschluss an die Sitzung, in
der Bernhard Littenweiler eine Zusage zur Anschaffung eines Buches von Bischof Erasmus
erhielt, führte Thomas Dees die Tagungsteilnehmer durch das im Aufbau befindliche Museum
der Stadt Euenheim.

Eine große Ehrung wurde posthum dem aus Euenheim stammenden Singener Stadtpfarrer
August Ruf zuteil, der im Dezember 1943 von der Gestapo verhaftet worden war, weil
er einer Jüdin „Beihilfe zum unerlaubten Grenzübertritt" geleistet hatte. Wenige Tage vor
seinem Tod am 8. April 1944 wurde er entlassen. Ihm und Eugen Weiler, seinem früheren
Vikar, wurde von YAD VASHEM der Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern", die höchste
Auszeichnung des Staates Israel für Nicht-Juden, verliehen. Den Bemühungen von Bernhard
Littenweiler ist es zu verdanken, dass am 25. Juli 2006, einen Tag nach dem eigentlichen
Festakt in Singen, auch in Euenheim eine Feierstunde stattfand, die von Schülern des
August-Ruf-Bildungszentrums gestaltet wurde. Eine Vertreterin der Israelischen Botschaft
überreichte die Urkunde und die Medaille von YAD VASHEM an Frau Margarete Riegger,
eine Verwandte des Geehrten, die beide Dokumente dem August-Ruf-Bildungszentrum
übergab.

Am 20. August 2006 konnte Bernhard Littenweiler in einer kleinen Feier im Pfarrheim
in Ettenheimmünster, zu der Pfarrer Otto Braun und Manuela Gwarys, die Vorsitzende des
Pfarrgemeinderates, eingeladen hatten, seinen Kirchenführer „Die Verehrung des heiligen
Märtyrers Landelin und die Wallfahrtskirche in Ettenheimmünster" vorstellen. Der mit ausgezeichneten
Farbbildern ausgestattete 56-seitige Führer erschien im Kunstverlag Josef
Fink, Lindenberg.

Seit dem 29. Oktober 2006 hat Euenheim ein stadtgeschichtliches Museum. Es wurde
von Kultusminister Helmut Rau im Gewölbekeller des ehemaligen herrschaftlichen Speichers
und heutigen Vereinshauses eröffnet. Der 1999 gegründete Förderkreis Museum e.V.
hat das Museum unter dem Vorsitz von Thomas Dees konzipiert und verwirklicht. Fast alle
aktiv im Museumsverein mitarbeitenden Mitglieder sind schon seit Jahren auch im Historischen
Verein tätig. Neben Thomas Dees sind dies Dr. Franz Michael Hecht, Dr. Reinhard
Jäger, Helmut Ridder. Wolfgang Schwab t, Bernhard Littenweiler, Eugen Weber, Dieter
Weis und Ingrid Zehnle. Das von Bürgermeister Bruno Metz angeregte Museum fand auch
beim Stadtrat wohlwollende Unterstützung. An dieser Stelle soll noch voll Dankbarkeit an
Wolfgang Schwab erinnert werden, der trotz schwerer Krankheit bis zu seinem allzu frühen
Tod am 11. Februar 2007 am Aufbau des Museums tatkräftig mitgewirkt hat.

Der Historische Verein hat das Entstehen des Museums des Förderkreises mit zahlreichen
kostbaren Exponaten unterstützt. Dazu zählen insbesondere die beiden vom Ehepaar
Erich Winefeld finanzierten Knoblochtzer-Inkunabeln (1478), die Oberrheinkarte aus dem
Jahre 1513 von Martin Waldseemüller und die Statuten der Diözese Straßburg von 1566 mit
dem Bildnis von Bischof Erasmus von Limburg. Beide Anschaffungen wurden durch den
„Arbeitskreis Alemannische Heimat e.V." gefördert. Dann die Rohan-Bibel von 1734, deren
Erwerb 2001 Sparkassendirektor Hans Jörg Seibert von der Sparkasse Lahr-Ettenheim ermöglichte
. Weiterhin übergab der Historische Verein dem Museum zwei Ausgaben der von
Pater Germanus Cartier aus Ettenheimmünster übersetzten „Biblia Sacra" (1751 und 1763)
und mehrere von Kardinal Rohan 1790 in Ettenheimmünster und Euenheim verfasste Hirtenbriefe
. Außerdem eine 22-bändige Weltgeschichte von Johann Baptist von Weiß (1820


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