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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 397
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Ein armes Schwein kommt in den Himmel. Wilhelm Busch und Moritz Schauenburg

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licher Hilfe geschieht. Um der peinlichen Enthüllung seiner Vaterschaft zu
entgehen, erklärt der Bischof Antonio zum Gottesknecht. Fortan heißt er
Antonius, wird nur noch mit dem Heiligenschein dargestellt und mit einem
von Szene zu Szene kräftigeren und von Buschfeinden als obszön bezeichneten
zweigeteilten Bart dargestellt.

Siebtens. (Die Beichte): Wieder eine Versuchung durch eine schöne Frau,
wie sie in den Heiligenlegenden des Öfteren vorkommt. Antonius widersteht
, dieses Mal aus eigenen Kräften. Schließlich ist er jetzt ein Heiliger.

Achtens. (Wallfahrt): Die Legende von der Wallfahrt ins Heilige Land wird
vom Heil Corbinian erzählt, so die Quellenangabe bei Busch. Standesgemäß
reist er auf einem Esel, der nach der Legende vom bösen Bären aufgefressen
wird. Zur Strafe muss er bis zum Ende der Reise schwere Steine
schleppen.

Neuntens. (Letzte Versuchung): Von Neuem wird Antonius von einer Balletteuse
versucht, die Szene, die schon früher als „Die Versuchung des heiligen
Antonius - Ein Ballett" bei Braun und Schneider erschienen war. Mit
einigen Veränderungen in Text und Bild nimmt Busch sie wieder auf. Antonius
lässt sich nun nicht mehr verführen. Mit dem Kreuz in der Hand und
dem Ruf Lass ab, von mir, unsaubrer Geist. Sei, wie du bist, wer du auch
seistW zwingt er den Satan, durchs Ofenrohr davonzusausen. Busch hat die
Szene bei alten niederländischen Malern gesehen.

Zehntens. (Klausnerleben und Himmelfahrt): Jetzt verzichtet Antonius
ganz auf die Welt, zieht sich in den Wald zurück, trinkt Tau und isst Moos.
Liebevoll zeichnet Busch ihn nun, den alten Einsiedler, mit dem Heiligenschein
auf dem zwei Vögel turteln, indes in seiner Kappe die Brut nach
Nahrung schreit und der Heilige von unten her von Ameisen geplagt wird.
Ein Wildschwein gesellt sich zu ihm und versorgt ihn mit seiner Wühlarbeit
mit Quellwasser und Trüffeln. Beide leben in Einigkeit, bis an das gemeinsame
selige Ende. Wie sie dann schließlich doch noch mit Hilfe unserer
lieben Frau ins Himmelreich kommen, das ist ein Kapitel für sich, jenes
Kapitel, das den Gerichtsprozess auslöste, mit dem sich der Verleger des
Werkes herumzuschlagen hatte.

Ein Buch erscheint

Nach der Fertigstellung bot Busch die Szenenfolge dem Verleger Eduard
Hallberger, einem seiner Freunde aus der Münchner Zeit, an. Dieser, zu
diesem Zeitpunkt einer der führenden Verleger der Zeit, hatte schon mehrere
Bildergeschichten von Busch in seiner Zeitung „Über Land und Meer"


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