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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
88. Jahresband.2008
Seite: 511
(PDF, 97 MB)
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Junge Autoren

511

Haus Schlachtung und Säcklestrecken
im Harmersbachtal

Christine Fix

Früher gehörten Hausschlachtungen in unserer Gegend fast zu jedem
Haushalt. Heute wird nur noch auf wenigen Bauernhöfen geschlachtet.
Wie auch heute, wird hauptsächlich das Schwein in landwirtschaftlichen
Betrieben geschlachtet.

Dazu wird ein Ferkel gekauft oder vom Mutterschwein selbst gezüchtet.
Man füttert es mit Rüben, gekochten Kartoffeln, Brot, Milch und anderem,
bis es zu einem prachtvollen Schwein herangewachsen ist. In einigen Gebieten
- zum Beispiel in Mühlenbach - werden die Schweine noch im
Freien gehalten oder zu bestimmten Zeiten in einen Hof (so genannter Sauhof
) gelassen. Dieser Hof ist eingegrenzt, sodass die Schweine nicht abhauen
können. Die Schweine haben dadurch einen Auslauf, wühlen mit
der Schnauze im Dreck und wälzen sich auch gern darin. Die Schweine
fühlen sich dabei wohl. Nur noch selten werden die Schweine so gehalten.
Es liegt wohl auch an den zeitlichen Gründen, dass die Schweinehaltung
heute nur noch in Schweineställen, -boxen vorkommt. Nach ca. einem
Dreivierteljahr ist es dann soweit. Das Schwein ist fett geworden und wiegt
etwa drei Zentner. In wenigen Fällen hat es je nach Fütterung ein Lebensgewicht
von fünf bis sechs Zentnern, diese Schweine haben meistens sehr
viel Fett. Es ist dann auch für den Metzger, der das Schwein schlachten
muss, eine anstrengende Arbeit.

Das Vorbereiten und Schlachten

Wenn das Schwein ein gewisses Gewicht erreicht hat, wird der Metzger, der
die Hausschlachtung durchführt, verständigt und es wird mit ihm ein Termin
vereinbart. Es darf auch nicht vergessen werden, den Tierarzt wegen
dem Gesundheitszustand des Schweines zu benachrichtigen (Abb. 1).

Sind diese Vorbereitungen getroffen, kann es zur eigentlichen Schlachtung
kommen. Am Tag der Schlachtung wird einiges vorgerichtet: Es muss
heißes Wasser bereitstehen, Zwiebeln müssen geschält sein und die Gewürze
müssen vorhanden sein. Auch ein großer Zuber gehört zur Ausstattung
(Abb. 2, 3).

Der bestellte Metzger bringt seine Geräte mit, z. B. den Schussapparat,
Messer, Hackbeil, Fleischwolf, Wurstpresse, Gedärme und weitere Gewürze
; dies legt er handgerecht bereit. Der Metzger geht in den Stall und holt
das schlachtbereite Schwein mit Hilfe eines „Saugatters" aus der Box. Das
Schwein wird mit einer Waage gewogen und dann ins Freie geführt. Es


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