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Die Schicksalsjahre meiner Urgroßeltern

Anna-Maria Münchenbach

Einleitung

Trotz der Zeit der starken Männer, die die Zeit des Nationalsozialismus
zu sein schien, war dies auch die Zeit der Frauen, da die
meisten Männer abwesend und dadurch handlungsunfähig
waren. Und es war die Zeit der Verfolgung, die Zeit des Krieges,
der Besatzung und des Wiederaufbaus und die Zeit danach.

In dieser Epoche bewiesen meine Uroma und meine Oma
Mut. Die eine, weil sie ihren Mann liebte, und die andere, weil sie
ihren Vater liebte. Neben dem Leid meines Uropas sind es aber
auch die Willenskraft und das Engagement einer Martha Schanzenbach
wert, einen Aufsatz über diese Frauen zu schreiben.

Ich habe mit meinem Vater oft über Geschichten dieser Art in
der Geo-Bücher-Reihe gesprochen. Es waren Geschichten über
den Blizzard von New York anfangs des 20. Jahrhunderts, oder
die Geschichte aus einem Zeitungsbericht über die Schlacht bei
Verdun im Ersten Weltkrieg, aber auch ein Bericht über den Feuersturm
über Hamburg im Zweiten Weltkrieg. Diese Geschichten
zeugen doch davon, wie schnell Geschichte in Vergessenheit geraten
kann und wie wenig man dann über die Vergangenheit
weiss. Mit diesem Aufsatz will ich einen kleinen Beitrag dazu leisten
, dass ein Teil der Geschichte, ein Teil der Geschichte meiner
Familie, nicht vergessen wird.

Sonntagsnachmittagsspaziergang

Soweit ich zurück denken kann, gehen wir, das sind meine Eltern
, meine fünf Geschwister und ich, mehrmals im Jahr am
Sonntag nach Gengenbach. Mein Vater oder meine Mutter parken
unser Auto immer auf der Schneckenmatt und dann laufen
wir im Park. Irgendwann toben meine Geschwister und ich uns
dann auf dem naheliegenden Spielplatz aus. Danach besichtigen
wir manchmal die sehenswerten alten Bauten, oder wir gehen
einfach durch die Stadt, um ein Eis zu essen. Manchmal laufen
wir zum „Bergle" hinauf. Als meine jüngeren Geschwister noch
nicht laufen konnten, gingen wir nicht die Abkürzung zum
„Bergle" hoch, sondern den Fahrweg. In der Siedlung unterhalb
des „Bergles" wurden die Straßen nach bekannten Persönlichkeiten
benannt. Einen der Namen habe ich damals gut behalten
können. Die Straße war nach Martha Schanzenbach benannt. Sie


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