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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2010/0426
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Neue Literatur

Historischer Verein Rheinau (Hg.): Rheinau - Neun
Dörfer im Herzen des Hanauerlandes. Erfurt 2009,
128 S., viele s/w Abb.

Zu ihrem 25-jährigen Bestehen hat sich die Ortsgruppe
Rheinau des Historischen Vereins selber
dieses schöne Geschenk gemacht. In einer bemerkenswerten
Qualität sind rund 200 einmalige historische
Fotodokumente zusammengetragen worden,
die diesen Band der Reihe „Archivbilder" gestalten.
Stadtarchiv, Ortsarchive und zahlreiche Privatpersonen
stellten ihre Bilddokumente zur Verfügung,
die hier nun an handwerkliche und bäuerliche Tätigkeiten
, an Familien- und Alltagsleben, an kirchliche
Feste und weltliche Feiern erinnern. Neun
Dörfer schlössen sich 1975 zur Stadt Rheinau zusammen
: Diersheim, Hausgereut, Helmlingen,
Holzhausen, Hönau, Linx mit Hohbühn, Memp-
rechtshofen, Rheinbischofsheim und die Stadt Frei-
stett. Das Buch zeigt mit Bildern in bester Druckqualität
dieses vergangene Leben, lässt es für den
Moment des Betrachtens wieder lebendig werden.
Präzise Bildkommentare erlauben das Lesen in dieser
sehr empfehlenswerten Bildgeschichte des Hanauerlandes
.

Martin Ruch

Cser, Andreas: Die großen Heidelberger Fässer.
Fürstenprestige, wirtschaftliche Unvernunft und
Untertanenprotest. G. Braun Buchverlag, Karlsruhe
2009, 336 S., 50 Abb.

Wer heute als neugieriger Besucher Heidelberg ansteuert
, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit
auch das große Fass auf dem Heidelberger Schloss
besichtigen. Die heutige Touristenattraktion von
1750 hatte mehrere Vorgängerfässer seit 1592,
wenn es auch das größte geworden ist. Auch anderswo
ließen sich Fürsten derartige Fässer zu Prestige
- und Repräsentationszwecken bauen. Welche
Technik war zum Bau dieser Giganten erforderlich,
woher kam der Wein, denn die Fässer wurden
schließlich gefüllt mit Hektolitern von Rebensaft

aus den kurfürstlichlichen Landen. Was geschah,
wenn das Fass undicht wurde? Über einen ganzen
Kosmos rund um die Fässer unterrichtet das Buch.
Der Leser erhält fundierten Einblick in den Weinbau
, in das Küferhandwerk, in die fürstliche Verwaltung
- und in den heftigen Untertanenprotest,
denn schließlich mussten auch hier die kleinen
Leute letztlich die große Zeche zahlen. Ein beispielhaftes
, lehrreiches und nicht zuletzt unterhaltsames
Werk und unbedingt empfehlenswert.

Martin Ruch

Ulrich Renz: Georg Elser - Ein Meister der Tat. Leinfelden
-Echterdingen 2009, 124 S.

Vor 70 Jahren hat der lange Zeit vergessene Widerstandskämpfer
gegen Hitler Georg Elser es beinahe
geschafft, die Weltgeschichte zu verändern. Ulrich
Renz stellt in seinem Buch in fünf Kapiteln nicht
nur die Tat, sondern insbesondere die Lebensgeschichte
des Schreiners von der schwäbischen Alb
dar. Einsehbar wird, warum Elser erkannte, weshalb
Hitler so gefährlich für die Deutschen und die anderen
Völker war. Elser konnte etwas dagegen tun
und mutig und raffiniert ging er ans Werk, die Führung
des „Dritten Reiches" zu beseitigen. Den Krieg
verhindern und die Lage der Arbeiter verbessern,
das war sein Ziel. Dafür musste er schließlich mit
seinem Leben büßen.

Wie haben Elsers Zeitgenossen ihn erlebt und
wie hat sein unehelicher Sohn Manfred die Tat gesehen
? Das sind Fragen, denen der Autor nachgegangen
ist. Insbesondere macht Renz anschaulich,
warum Elser so lange die Anerkennung als Widerstandskämpfer
versagt blieb. Es konnte wohl einfach
nicht sein, dass ein einfacher Handwerker aus
dem Volk die Fähigkeit hatte, das Gefährliche zu
erkennen und etwas dagegen zu unternehmen.

Die Bombe im Bürgerbräukeller in München
explodierte am 8. November 1939 - das war 13 Minuten
zu spät. Aber den Zeitplan Hitlers und das
neblige Wetter konnte Elser nicht vorhersehen. Das


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