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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 12
(PDF, 95 MB)
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Festakt „100 Jahre Historischer Verein für Mittelbaden e.V.

darf ich nicht unerwähnt lassen. Marc Bloch vergleicht in einer
anderen Arbeit den Historiker als unersättlichen Jäger, dem keine
Variante menschlichen Verhaltens verborgen bliebe, keine Quellengattung
, die nicht nach Beute durchsucht würde.

Doch es ist nicht nur der Genuss und Jagdinstinkt, der die
Beschäftigung mit Geschichte beflügelt. Hinzu kommt der
Wunsch, die Vielfalt der Geschichte verstehen zu lernen oder
sich kritisch mit den Fakten, Meinungen, Mythen und Legenden
auseinanderzusetzen.

Vergessen zu werden galt und gilt auch heute den Menschen
als Strafe, der sie sich auf jede erdenkliche Weise zu entziehen
suchen. Darin liegt nicht nur der bloße Wunsch, im Gedächtnis
der Nachkommen weiterzuleben, sondern oft auch eine elementare
Lebensnotwendigkeit, wie der Bochumer Historiker Lucian
Hölscher dies formuliert. Denn Erinnerung ist ein Akt der Solidarität
, der den Vorfahren und Nachkommen wie den Mitmenschen
in gleicher Weise gilt. Das Versprechen, jemanden nicht zu
vergessen, schließt Hilfe und Beistand in Gegenwart und Zukunft
zugleich ein.

Dieser Grund hat uns bewogen, eine über 360-seitige Festschrift
herauszugeben, die die Leistungen der Mitglieder- und
Fachgruppen für die Nachwelt dokumentiert. Ohne die finanzielle
Förderung durch Ortenauer Sponsoren wäre die Herausgabe
der Festschrift nicht möglich gewesen. Ich danke den Volksbanken
Achern, Bühl, Kinzigtal, Lahr und Offenburg, dem Elektrizitätswerk
Mittelbaden und den Firmen punktgenau GmbH Bühl
und Kraft Druck aus Ettlingen für ihre Förderung.

Ausführlich thematisiert wird die Geschichtspolitik des Gesamtvereins
der vergangenen 100 Jahre - und das selbstkritisch,
was von einem Geschichtsverein heute zurecht erwartet wird.

Auf 100 Seiten beschäftigen sich fünf Historiker mit der Geschichtspolitik
des Vereins und seinen Aktivitäten, von der Vereinsgründung
bis heute. Sie zeichnen die Geschichte eines Vereins
nach, dessen geschichtspolitische Ausrichtung sehr stark
vom Zeitgeschehen beeinflusst war und ist. Nach dem Ersten
Weltkrieg betrieb der Historische Verein eine starke antifranzösische
, deutsch-national gefärbte Geschichtspolitik, die nach
1933 mit wenig Gegenwehr von den nationalsozialistischen
Machthabern instrumentalisiert werden konnte.

Nach 1945, und dies ist für uns die erfreuliche Erkenntnis,
brach unser Verein nicht nur mit dieser Tradition, sondern zog
daraus die richtigen Lehren für die Zukunft. Seit den 1950er
Jahren entwickelten die Vereinsführungen gemeinsam mit Vereinsmitgliedern
fruchtbare Kooperationen mit den elsässischen
Geschichtsfreunden. Entscheidend für den Erfolg waren die


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