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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 16
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0017
Zur Rolle der Geschichtsvereine im 21. Jahrhundert

die Herausgabe einer wissenschaftlichen Zeitschrift, in der neben
den Nachrichten aus dem Vereinsleben vor allem die Ergebnisse
der regionalen und lokalen Forschungen ihren Platz finden sollten
. Die Forschungen beanspruchten Nachhaltigkeit, und was
konnte bessere Nachhaltigkeit garantieren, als das geschriebene,
besser das gedruckte Wort? In der Festschrift zum 25-jährigen
Vereinsjubiläum kommt der Stellenwert der Publikationen für die
mentale Verfasstheit des Vereins selbstbewusst zum Ausdruck:
„... mit Vorträgen und Reden den Laien dauernd zu interessieren,
ist kaum möglich, hier muss der Hauptwert auf Veröffentlichungen
gelegt werden, nicht durch das flüchtige, sondern durch das
bleibende Wort, mit anderen Worten, es musste eine Zeitschrift
begründet werden, die jedem Mitglied, mag er im Norden oder
im Süden unseres Verbandsgebietes wohnen, etwas bietet". Die
„Ortenau" wurde somit zur zentralen Kommunikationsplattform
des Vereins, mit hohem wissenschaftlichen Anspruch, über den
kompetente Schriftleiter akribisch wachten und wachen. Dies ist
bis heute Anspruch Ihres Vereins, der Stellenwert ihrer hochverdienten
und anerkannten Zeitschrift ist ein zentraler sowohl im
Selbstverständnis wie im Alltagsleben des Historischen Vereins.
Damit spiegeln ihre Informationsstrukturen und die von oben
nach unten verlaufenden Kommunikationsstrukturen den traditionellen
Aufbau vieler wissenschaftlicher und gelehrter Gesellschaften
wider. Das dahinter steckende Gedankenkonstrukt, ganz
der bildungsbürgerlichen Aufklärungseuphorie des 19. Jahrhunderts
verhaftet, lautet in bewusst reduzierter Form in etwa so:
Eine kleine Gruppe von Experten stellt in Form von Vorträgen,
aber ganz besonders in Form von Beiträgen in der Zeitschrift ihre
Erkenntnisse zu mannigfaltigen historischen Themenbereichen
zur Verfügung mit dem Ziel, die zahlreichen Nichtexperten, die
Laien, unter den Mitgliedern des Vereins oder in der Öffentlichkeit
allgemein zu informieren, ihr Wissen zu erweitern, sie zu
belehren und sie damit „gescheiter" zu machen. Dieser emanzi-
patorisch-pädagogische Ansatz soll beileibe nicht gänzlich in
Frage gestellt werden. Doch muss man kritisch hinterfragen dürfen
, ob er den Anforderungen des 21. Jahrhunderts noch standhält
. Dies umso mehr, als die Krise der Fachzeitschrift eine generelle
zu sein scheint, nicht nur, aber auch in den historischen
Disziplinen. Es ist sicher kein Zufall, sondern vielmehr Ausdruck
dieser Krise, dass nicht wenige Zeitschriften von Vereinen, darunter
auch die „Ortenau", in den zurückliegenden Jahren einer
grundlegenden Überarbeitung und Neuausrichtung unterworfen
wurden. Weg vom Sammelsurium der Einzelbeiträge, hin zu Themenbänden
, gepaart mit einer Modernisierung des Erscheinungsbildes
könnte als zeitschriftenübergreifendes Motto über diesen


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