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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 30
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Schiltacher Schiffer an Wutach, Hochrhein,
Bodensee und Kinzig

Hans Harter

Für den Hohenheimer Forstwissenschaftler Wilhelm Heinrich
von Gwinner (1801-1866) gehörte es zur Praxis, mit seinen Studenten
auf Exkursion zu gehen. Dabei fertigten die „Forstkandidaten
" Protokolle an, die publiziert wurden, wie die einer Exkursion
in den nördlichen und mittleren Schwarzwald im Jahr 1832,
bei der sie auch die Flößerei beobachteten.1 1838 ging eine „neuere
forstliche Reise" nach Oberschwaben, in den Bregenzer Wald
und Konstanz, wo die Gruppe am 24. Juni das Dampfboot „Hel-
vetia" nach Schaffhausen bestieg und sich von einem mitreisenden
Holzhändler berichten ließ:2

Der Handel in das südliche Frankreich und von da nach Algier und
Constantine wird vom Bodensee aus immer noch stark betrieben,
und zwar mit Bauholz, nicht unter 50' Länge,3 mit Brettern und
Rahmschenkeln. In Constanz werden die im Schlepptau der Dampfboote
herbeigeführten Stämme in größere Flöße vereinigt, rheinab-
wärts bis Schaffhausen geflößt, dort aufgebunden und zu Lande
unter den Rheinfall geführt, um wieder zu Flößen vereinigt zu werden
. Das meiste Holz kommt vom Rhein aus auf den Canal bei
Mühlhausen,4 um hier weiter transportirt zu werden. Das Aufbinden
und Wiedereinbinden der Flöße oberhalb und unterhalb des
Rheinfalls ist sehr zeitraubend und kostspielig, und man bedauert
deßwegen allgemein, daß der unter Kaiser Napoleon schon ausgesteckt
gewesene Kanal zu Umgehung des Rheinfalls nicht zu Stande
gekommen ist [...].

Eine Holzhändlergesellschaft im Kinziger Thal, zu welcher unser
Reisegenosse gehört, hat seit einigen Jahren mit ungeheuren Kosten
die Wuttach, welche bei Thiengen in den Rhein fällt, flößbar gemacht
[...]. Die Wutach legt aber dem Flößen große Schwierigkeiten
in den Weg, weil sich das Wasser nicht lange in ihr hält, sondern
schnell wieder verlauft. Die Gesellschaft hat in der Umgebung
der Wutach große Bauernhöfe mit Waldungen angekauft, welch'
letztere nach und nach kahl abgetrieben werden. Die Flößbarma-
chung der Wutach hat großen Einfluß auf die Holzpreise und wirkt
namentlich sehr vortheilhaft auf die fürstlich Fürstenberg'sehen
Waldungen. Die Holzpreise sollen gegenwärtig auch in Holland
sehr hoch stehen und namentlich höher als im verflossenen Jahr.


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