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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 32
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Schiltacher Schiffer an Wutach, Hochrhein, Bodensee und Kinzig

Forst Studenten auch durch eine Correspondenz-Nachricht aus Konstanz
vom 13.8.1838 vor Augen:

Eine Pariser Handelsgesellschaft, die in dem benachbarten österreichischen
Vorarlberg bedeutende Waldungen an sich gekauft hat,
führt nun eine Menge Holz durch den Bodensee rheinabwärts nach
dem südlichen Frankreich; vorgestern Abend brachten die Dampfschiffe
Ludwig 25 und Leopold 24 Stücke Flöße (Gestöre) derlei
Holzes geschleppt hieher; gestern segelten wieder 20 solcher Flöße
vorbei.10

Auch das von „Staelin und Krauth" erworbene oberschwäbische
Holz wurde über den Bodensee, Rhein und den Rhein-Rhöne-
Kanal ans Mittelmeer verfloßt.11

Die Gründung der Schiltacher Wutach-Floß-Gesellschaft

Auf diese Geschäftsaussichten wurden auch einige Holzhändler
und Kaufleute in Schiltach aufmerksam, die herausfanden, dass
man im Südschwarzwald „die Wutach von Neustadt abwärts zum
Betrieb der Langholzflößerei herstellen lassen könnte"12. Sie
sahen die Möglichkeit, ihren Holzhandel auf ein zweites Standbein
zu stellen, und bildeten 1830 als „Wolber, Vayhinger und
Comp." eine Holzhandelsgesellschaft mit 20 Mitgliedern, 15 aus
Schiltach und 5 aus dem Südschwarzwald.13 In solchen, vor allem
aus dem Holzhandel bekannten „Compagnien" fanden sich finanzstarke
Partner zusammen, da der Kauf und Einschlag des
Holzes, die Floßbarmachung der Flüsse und der Holztransport
gewaltige Kapitalmengen erforderten, die von Einzelnen kaum
aufzubringen waren. Die auf Gewinn spekulierenden Mitglieder
erwarben Anteile - bei der Schiltacher Gesellschaft kostete eine
Aktie 2000 Gulden (1834 auf 3000 Gulden erhöht)14 -, die das
Geschäftskapital darstellten. Die sich derart engagierenden „unternehmungslustigen
, risikobereiten Personen" waren zumeist
Kaufleute, aber auch Wirte: Ihre Lokale waren in damaliger Zeit
nicht nur Gasthöfe, sondern auch „Drehpunkte des Verkehrs",
wo Reisen und Transporte organisiert wurden, wobei die Mitglieder
einer „Compagnie" häufig verwandt oder verschwägert

Isaak Wolber sen.
(1779-1860), der
Hauptinitiator der
Wutach-Floß-Gesellschaft
. - Zeichnung von
Eduard Trautwein. -
Aus: Elwert
(wie Anm. 5) S. 28.

waren.

15

Die Mitglieder der Wutach-Floß-Gesellschaft

Dies bestätigt sich bei der Schiltacher Kompagnie: Isaak Wolber,
dessen Mutter aus der Schifferfamilie Dorner stammte und der
mit seinem Sohn Isaak beitrat, war Weinhändler und Wirt
(„Engel"),16 ebenso sein Vetter Mathias Wolber („Linde"). Der mit


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