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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 34
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Schiltacher Schiffer an Wutach, Hochrhein, Bodensee und Kinzig

„Brief- und Fahrpostexpedition Schiltach" eröffnete und nun
auch als „Postexpeditor" fungierte. Den alten „Engel" übergab er
seinem Sohn Philipp, der 1835 dort die erste Schiltacher Apotheke
eröffnete.20 Isaak Wolber, der „ursprünglich die Seele der
ganzen (Wutach-) Unternehmung war" und an ihr mit seinem
Sohn drei Aktien hielt, wird das nötige Kapital in seiner Wirtschaft
und dem Weinhandel angesammelt haben.

Der aus der Wirte- und Schifferfamilie Dorner stammende
Holzhändler Philipp Jakob Dorner (1756-1848) wird als „tüchtiger
Geschäftsmann" geschildert, der Holzhandel „im Großen"
betrieb. Als Schiffer brachte er von Straßburg allerlei Neuerungen
nach Schiltach: den ersten Regenschirm, das erste Bügeleisen und
das neueste Fuhrwerk, ein „Bernerwägele".21 In einem Hof in Hinterlehengericht
, wo eine Wasserkraft genutzt werden konnte, begründete
er, auch diesbezüglich innovativ, eine Papiermühle, die
1817 die Fabrikation aufnahm und 1844 achtzehn Arbeiter beschäftigte
. Den Betrieb überließ er seinen Söhnen Friedrich und
Karl, die sich jedoch trennten, wobei letzterer 1836-1847 Bürgermeister
von Lehengericht war.22 An der Wutach-Floß-Gesellschaft
waren die Dorner stark beteiligt: Während der Vater Philipp
Jakob eine halbe Aktie hielt, erwarben seine Söhne Friedrich und
Karl zusammen eine, der jüngere Ludwig lVz. Letzterer sollte auch
als einer der Geschäftsführer an der Wutach tätig werden.

Wie Friedrich Finkh (aus Reutlingen) und Friedrich Vayhinger
(aus Balingen) war auch Rudolf Stählin (1799-1852) heiratshalber
nach Schiltach gekommen, aus Memmingen, wo sein Vater Handelsherr
war. Seine kaufmännische Ausbildung erhielt er in Lahr
und kam für verschiedene Firmen durch Deutschland und die
Schweiz. 1827 heiratete er in Schiltach eine Finkh-Tochter und
wohnte im Haus der Schwiegereltern (nachmals „Stählin-Haus"),
wo er ein Haushaltswarengeschäft betrieb.23 Man wird Stählin,
wie die anderen „Handelsleute" der „Companie", zu jenen Unternehmern
zählen dürfen, deren Geschäftssinn über den heimatlichen
Horizont hinausblickte. Schon länger hatte sich der Rohstoff
Holz zur Ware und zum Exportartikel gewandelt,24 sodass
verständlich wird, dass sie die Chancen des in Hochkonjunktur
stehenden Holzhandels auch außerhalb des Kinzigtals wahrnehmen
wollten. Weitere Gesellschafter fanden sie im Hochschwarzwald
: den Posthalter Dominikus Ganter von Neustadt, den dortigen
Straßenmeister Michael Dilger, Joseph Isele von Grafenhausen
, Mathias Götz von Berau sowie einen „vertrauten Gesellschafter
" aus Donaueschingen.

Für die Teilhabe an dem Geschäft bedurfte es jedoch außer der
Tatkraft und dem Kapital der Unternehmer auch der Fähigkeiten
und des Wissens um die Flößerei. Diese Technik war für Holz

Der Schiltacher
Geschäftsmann Rudolf
Stählin (1799-1852).-
Aus: Elwert
(wie Anm. 5) S. 41.


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