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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 43
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Hans Harter

Die Flößerstadt
Schiltach. Zeichnung
von Geometer
Weber (1843). Auf der
Kinzig ein Floß mit
12 Gestören, rechts die
neuerbaute ev. Kirche.
(StA Schiltach)

sement" doch „so vielen Nutzen versprochen" hatte.62 Aus der
Rückschau kritisierte Ad. Chr. Trautwein die „Vertreibung" der
Schiltacher Buchhalter und beschuldigte die Wolf acher „Herren"
der Unredlichkeit: Sie hätten „das ganze Holländer-Holz" von der
Wutach nach Kehl geschickt, es dort zusammen mit ihrem auf
der Kinzig geflößten Holz verkauft und „den Erlös statt auf das
Konto in Bannschachen auf das ihrige in Wolfach wandern" lassen
. Die Wolf acher hätten das Geschäft nach ihrem Belieben regiert
, und er unterstellt ihnen sogar die Absicht, „die Schiltacher
auf der Wutach um ihr Vermögen zu bringen, damit sie auf der
Kinzig allein Herrscher sein können".63 Hier bricht das alte Konkurrenzdenken
der beiden benachbarten Schifferschaften durch,
das über Jahrhunderte kein gedeihliches Miteinander zuließ.64
Dass auch die Wolfacher schwer getroffen wurden, beschrieb
Heinrich Hansjakob: „Die Schiffer hatten die Wutach, den wildesten
Fluß des Schwarzwaldes, floßbar machen wollen und
dabei viel Geld nutzlos ausgegeben. Beinahe 200000 Gulden
Schaden traf sie, und so ging die Schifferschaft zu Wolfe, die seit
vielen Jahrhunderten geblüht hatte, unter. Armut war das Los
fast aller Schiffer und vieler Bauern, die an ihnen verloren".65

Ein Zeitgenosse wie J.G. Schultheiß sah den Grund für den
Zusammenbruch in der Tendenz, „daß jeder der Gesellschafter,
die großenteils vom Geschäft selbst nichts verstanden und sich
auch speziell nicht darum kümmerten, mehr auf seinen eigenen
Vorteil bedacht war, als auf das Interesse der Gesellschaft"; und
er meinte, dass „die verfehlte Leitung des Geschäfts, der Wirrwarr
zu vieler und zu ungeeigneter Mitglieder, verbunden mit einigen
ungünstigen Umständen, Ursache des Mißglückens jener an und
für sich sehr wohl berechneten Unternehmung" war.66 Noch


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