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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 47
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0048
^.g Hans Harter

Kreisregierung die Genehmigung für die Ausübung des von der
früheren Wutach-Gesellschaft erworbenen Privilegs.83 Überraschenderweise
wird Schultheiß nicht genannt, dafür I. Wolber
jun., der zuvor schon die Geschäfte in Bannschachen geführt
hatte.

Er griff, neben Flößern aus Schapbach und Rötenbach, auf die
erfahrenen Schiltacher zurück und machte Ad. Chr. Trautwein zu
seinem Obmann, mit einem Tageslohn von IV2 Gulden und freier
Kost, einschließlich drei Schoppen Wein. Das erste aus Neustadt
abgeführte Floß erhielt von den Schweizer Gemeinden Schleit-
heim und Hailau jedoch keine Durchfahrt.84 Sie wollten, dass ein
Gutachten über die Gefährdung der Ufer erstellt werde, und es
heißt, dass „die Schleitheimer wütend und bewaffnet an die
Wutach (eilten), um die Durchfahrt von Flößen zu verhindern".85
Auch erteilte die Schaffhauser Regierung keine Konzession, da
sich in Hailau eine eigene Flößereigesellschaft gebildet hatte, mit
dem Eigentümer der Eisenwerke am Rheinfall, die Holz aus dem
Schwarzwald benötigten. Es sollte bis Wunderklingen getriftet
und dort über den Berg transportiert werden. „Mahler, Kretz und
Wolber" baten das badische Innenministerium über den Rastatter
Anwalt Brentano um Hilfe, der auf die Wichtigkeit des Unternehmens
„für das Gedeihen des vaterländischen Holzhandels" verwies
.86 Im März 1847 brachte der Bürgermeister von Waldkirch
den Kompromiss zustande: Die Hallauer durften Brenn- und Rebsteckenholz
flößen, das Langholz blieb der Wutach-Gesellschaft
vorbehalten, die sich zur Entschädigung für die Uferverbauungen
verpflichtete.87 Damals setzten auch ein Gendarm aus Bonndorf
und der Bürgermeister von Boll ein Floß drei Tage lang in Arrest,
wohl auf Grund einer Klage aus Neustadt. Dort verlangte der
Müller Ganter 1245 Gulden, da er seine Mahlgänge stilllegen
musste, nachdem Hölzer sie beschädigt hatten; den Ausfall taxierte
er auf fünf Gulden pro Stunde.88

Die Flößer arbeiteten auch im Winter, trotz „großem Schnee"
und dem „Mißmut der Leute", von denen zwei „davonliefen". Bis
in den Sommer 1847 wurde geriest, die Floßweiher „aufgesetzt",
Flöße eingebunden, „der Bach gemacht" und geflößt, als Isaak
Wolber jun. plötzlich seinen Austritt aus der Gesellschaft und
seine Auswanderung nach Mexiko verkündete: „Ein Bankrott war
eingetreten, und die Wirte, bei denen wir logierten, haben auch
viel verloren".89 Ursache des Zusammenbruchs waren auch dieses
Mal die vielfältigen Schwierigkeiten und widerstreitenden Interessen
, denen die Wutach-Flößerei ausgesetzt war.

Davon war auch Fürstenberg betroffen, das an „Mahler, Kretz
und Wolber" eine Forderung von 23368 Gulden hatte und deshalb
deren Floßrecht „im Zwangsweg" erwerben wollte.90 Es ließ


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