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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 60
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Fritz Haller und USM

Zur Bedeutung des Schweizer Architekten und Möbeldesigners für Bühl

Ulrich Coenen

Anmerkungen zur Industriearchitektur in Mittelbaden

Der französische Ethnologe und Anthropologe Marc Auge hat
1992 den Begriff des „Nicht-Ortes" geprägt.1 Darunter versteht
man bis heute vor allem mono-funktional genutzte Flächen im
Urbanen und suburbanen Raum wie Einkaufszentren, Autobahnraststätten
, Bahnhöfe und Flughäfen, aber auch Industriegebiete
darf man dazu zählen. Das Fehlen von Geschichte, Relation und
Identität kennzeichnet den Unterschied zum traditionellen Ort.
Diese Charakterisierung trifft auf alle Gewerbegebiete der an Industrie
reichen Städte am Oberrhein zu. Hochwertige Industriearchitektur
ist selten. Gerade in Bühl, eine Stadt mit rund 29 500 ^ Haller
Einwohnern, deren 1061 steuerpflichtige Betriebe 16953 sozial- (Foto: USM)
versicherungspflichtige Arbeitsplätze bieten, ist diese Feststellung
von Bedeutung. 3,25 Prozent der Gemarkungsfläche (insgesamt
73,19 Quadratkilometer) sind Gewerbe- und Industriefläche
.2 Die zahlreichen Bauten der Unternehmen sind bis auf sehr
wenige Ausnahmen architektonisch völlig anspruchslos, die
großen städtischen Industriegebiete haben keine Aufenthaltsqualität
.

Dies war Anlass, im Rahmen des Schwerpunkthemas „Unternehmen
und Unternehmensgeschichte in Mittelbaden" in der diesjährigen
Ausgabe dieser Zeitschrift eines der wenigen herausragenden
und vorbildlichen Beispiele für Industriearchitektur
in der Region vorzustellen: Die Betriebsanlage der Firma USM
U. Schärer Söhne AG in Bühl ist ein Leuchtturm für diese Bauaufgabe
.3 In diesem vom Schweizer Architekten Fritz Haller mit
seinem Stahlbausystem Maxi gestalteten Gebäude befindet sich
die deutsche Niederlassung des Unternehmens, das in Münsingen
in der Schweiz seine Zentrale hat. Im Bühler Werk wird das
ebenfalls von Haller entworfene Möbelbausystem USM Haller für
den deutschen Markt montiert und vertrieben. Dieser Design-
Klassiker wurde 2001 in die Sammlung des Museum of Modern
Art in New York (MoMA) aufgenommen,4 bereits seit 1980 ist er
im Staatlichen Museum für angewandte Kunst in München vertreten
.


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