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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 64
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Fritz Haller und USM £5

Jude Wachsmann 1941 in die USA und entwickelte bereits damals
gemeinsam mit Walter Gropius ein Fertighaus-System aus Holz,
das aber wie die späteren Systeme nicht über den Stand eines
Prototyps hinaus kam.

Fritz Haller lernte Wachsmann 1959 als Teilnehmer seines Seminars
über Industrialisierung des Bauens an der Ecole Polytech-
nique de l'Universite de Lausanne kennen. Die beiden Architekten
pflegten einen intensiven Kontakt. 1966 bis 1971 arbeitete
Haller jeweils über die Sommermonate als Gastprofessor an
Wachsmanns Building Institute an der University of Southern
California in Los Angeles, das dieser seit 1964 leitete.21 „In Konrad
Wachsmann fand Fritz Haller einen verwandt denkenden
Kollegen, der seine Arbeit nicht nur verstand und unterstützte,
sondern regelrecht als Katalysator der eigenen Ideen fungierte",
urteilt Graser.22 „Für seine theoretischen Überlegungen waren die
aus der Baupraxis gewonnen Erkenntnisse und die Begegnung
mit Konrad Wachsmann die beiden wichtigsten Anstöße."

Fritz Haller, der bis 1962 das Büro gemeinsam mit seinem
Vater Bruno führte, machte sich in den 1950er Jahren als Planer
mehrerer Schulen, zumeist Wettbewerbserfolge, einen Namen.
Alle Schulen seien objektspezifisch konstruiert und gebaut worden
, „jedoch stets mit dem Ziel, einer allgemeinen Lösung der
Baukonstruktion näher zu kommen", heißt es im Katalog zur
Ausstellung „Fritz Haller - Bauen und Forschen" 1988 im Kunstverein
Solothurn.23 Noch keine wesentlichen Fortschritte auf
dem Weg von der objektbezogenen Lösung zum Systembau sind
bei der Primarschule Wasgenring in Basel (1953/54) feststellbar.
Der Gewinn dieses Wettbewerbs stellt aber den zweiten großen
Erfolg in der Laufbahn Fritz Hallers dar, der 1955 zur Berufung in
den Bund Schweizer Architekten (BSA) führte.24 Das Ensemble
mit sieben auf zwei Achsen angeordneten zweigeschossigen Pavillons
zeichnet sich außerdem durch seine klare Funktionalität
aus, die für Hallers Werke typisch ist. Die Pavillons mit den Klassenräumen
sind durch flach gedeckte, offene Hallen verbunden.
Im Zentrum der Anlage erhebt sich das eingeschossige Hofgebäude
mit zentralen Funktionsräumen wie der Aula; Turnhalle
und Kindergarten schließen die Anlage in Richtung Südosten ab.
Die Primarschule Wasgenring ist das erste Bauwerk Hallers, das in
der nationalen Schweizer Fachpresse eine umfangreiche Beachtung
fand.25

Beim Bau der Kantonschule Baden realisierte Haller 1962 bis
1964 erstmals ein reines Stahltragwerk, das aber immer noch eine
objektspezifische Lösung und keinen Systembau darstellt.26 Das
Projekt basierte auf einem Wettbewerb, der bereits 1956 entschieden
wurde. Zwischen Vollwandträgern in der Haupttragrichtung


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