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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 66
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0067
Fritz Haller und USM

samte Archiv des Büros Haller wurde im Oktober 2010 dem Institut
für Geschichte und Theorie der Architektur der ETH Zürich
übergeben. Lediglich die Unterlagen von Projekten, die zurzeit
von den ehemaligen Mitarbeitern Hallers (z. B. im Rahmen von
Sanierungen) noch bearbeitet werden, befinden sich noch in
deren Büro und folgen voraussichtlich Ende 2011 ins Archiv an
der ETH Zürich. Hallers ehemalige Mitarbeiter haben sich unter
dem Namen „2bm architekten" 2007 in Solothurn selbstständig
gemacht.31

Das Department Architektur der ETH Zürich beschäftigt sich
intensiv mit Leben und Werk Fritz Hallers. Neben der in diesem
Aufsatz mehrfach zitierten Dissertation von Jürg Martin Graser
über die Schule von Solothurn ist das Habilitationsprojekt von
Georg Vrachliotis „Fritz Haller als Forscher. Eine Architekturgeschichte
der Abstraktion" zu nennen.32

Stahlbausysteme von Fritz Haller

Haller realisierte seine drei Stahlbausysteme Mini, Midi und Maxi
seit den frühen 1960er Jahren gemeinsam mit einem Partner aus
der Industrie: der Schweizer Firma USM. Das Unternehmen, das
heute als USM U. Schärer Söhne AG firmiert, wurde 1885 von
Ulrich Schärer in Münsingen bei Bern als Eisenwarenhandlung
und Schlosserei gegründet. Um 1920 begann Schärer mit der Produktion
von Fensterverschlüssen. In der Zeit nach dem Zweiten
Weltkrieg erlebte die Firma, die nun in den Metallbau und die
Blechbearbeitung einstieg, einen rasanten Aufschwung.

Als 1961 Paul Schärer, der an der ETH Zürich studiert hatte,
in das Familienunternehmen eintrat, gab es Überlegungen, die
Produktionsstätten in Münsingen zu erweitern. Der junge Ingenieur
Paul Schärer fand in Fritz Haller einen kongenialen Architekten
. Diese Zusammenarbeit sollte die mittelständische Firma
zu einem weltweit bekannten Unternehmen machen. 1975
wurde die deutsche Tochtergesellschaft USM U. Schärer Söhne
GmbH in Bühl als erste ausländische Filiale gegründet.
Tochtergesellschaften in Frankreich (1994), den USA (1995) und
Japan (2008) folgten.

Der erste Bauabschnitt der neuen USM-Betriebsanlage in der
Thunstraße in Münsingen wurde 1963 fertiggestellt. Erstmals
handelt es sich nicht um eine objektspezifische Lösung. Haller
entwickelte für diesen Auftrag ein Baukastensystem, das die problemlose
Erweiterung des Gebäudes in fünf weiteren Bauabschnitten
bis 1997 ermöglichte. „Der wachsende Betrieb im Gebäude
, das mitwächst", beschreibt Hans Wichmann diese für
jeden expandierenden Unternehmer geniale Lösung.33 Die Pro-

Paul Schärer.
(Foto: USM)


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