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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 92
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0093
Die aus Diersburg stammende Unternehmerfamilie Stein

Großvater, Samuel Maier, die auf Pergament geschriebene Gesetzesrolle
zu anderen Privattoras in der Diersburger Synagoge aufgestellt
, während aber Schild und Zeiger immer in seinem Haus aufbewahrt
wurden. Samuel Maier war ein frommer Mann. In seinen
letzten Lebensjahren, namentlich zur Winterszeit, behielt er seine
Tora zu Vorlesungen im Hause. Am Laubhüttenfest trug er sie in
der Prozession, wie es auch andere Eigentümer taten. Nach dem
1846 erfolgten Tod Samuel Maiers erwarb der Tochtermann Lämle
Stein die Tora für 100 Gulden. Dieser behielt die Tora bis zu seinem
Tode 1855. Später trugen die volljährigen Söhne der Witwe
des Lemle Stein (Marx, Maier und Salomon) abwechslungsweise
die Tora bei den Prozessionen. Auch die Kosten der Reparaturen
trugen sie, insbesondere wenn die vom harten Pergament herabgefallenen
Buchstaben ersetzt werden mussten. Zur Tora gehörten
drei Mäntelchen, von denen das geringere beständig auf der Rolle
hängt, während die zu 30 Gulden erworbenen wertvollen nur bei
Festlichkeiten angehängt wurden. Solche Torarollen werden zuweilen
an alte kranke Gemeindemitglieder, welche die Synagoge
nicht besuchen können, aus Gefälligkeit in die Privatwohnung
ausgeliehen. Sie kommen an hohen Feiertagen wieder zurück.

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Abb. 4 : Inserat
Geschäftseröffnung
und Empfehlung

Der Appellations-Senat bestätigte am 9.12.1864
folgendes amtsgerichtliche Urteil:

Es habe sich als unzweifelhaft erwiesen, dass die jüdische Gemeinde
Diersburg die Tora nur zur Aufbewahrung besaß. Das
Zeugnis des Rabbiners sowie des Vorsängers sind wegen deren
amtlicher Stellung maßgebend. Der Silberschmuck war immer im
Privathaus Maier Stein aufbewahrt. Stein hat die Tora von den
Miterben zu einem gewissen Anschlag übernommen.17

Marx Wolf Stein (Dezember 1817 Diersburg - 20. April 1879 Offenburg
). Er war Mitbegründer der Rosshaarspinnerei. Er wurde
1864 in Offenburg eingebürgert.18 1839 bei der Geburt seines
Sohnes Leopold war er noch Viehhändler.19 In der Heiratsurkunde20
wird festgehalten, dass die Eltern beider Brautleute Ge-


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