Freiburger historische Bestände - digital

Zur Schicksalswende zweier jüdischer Viehhändler-Familien aus Offenburg "| "| ^

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Das hieß für beide natürlich das gefahrvolle Leben im Untergrund
: die Angst vor der Denunziation, das Vertrauen auf die
Loyalität der Gastfamilien, die Ohnmacht, nach dem Schicksal
der Eltern zu forschen, der Verzicht auf Schulbesuch und Weiterbildung
. Dasselbe Risiko gingen auch die beiden Gastfamilien
ein; ihr Mut ist umso bewundernswerter, als die Gastrolle der
beiden Mädchen über zwei Jahre dauerte - bis Annecy im Herbst
1944 befreit wurde.

Schon lange bevor die Feindseligkeiten in Europa endgültig
zu Ende gingen, meldeten sie sich bei den französischen Behörden
, um die Suche nach den Eltern und in Frankreich vermuteten
Verwandten aufzunehmen. Nur das letztere gelang: von zwei
Vettern, die ebenfalls im Untergrund gelebt hatten, wurden sie
über die Suchmeldungen identifiziert und zu einer in Paris lebenden
Tante gebracht, welche sich um Unterkunft bei Freunden in
der Stadt bemühte. Viele Monate lang verliefen Nachforschungen
nach dem Schicksal der Eltern ohne Erfolg. Am 17.10.1945
teilte ihnen das Ministere des Prisonniers, Deportes et Refugies
schließlich mit: „Le Chef du Service des Fichiers des Deportes Poli-
tiques certifie, d'apres les documents que possede son Service, que

Chateau Le Masgelier
(Quelle: www.resources.
ushmm.org)