Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 127
(PDF, 95 MB)
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128 HansWeber

Stück unternehmerisches Draufgängertum - das braucht es wohl,
um erfolgreich zu sein.

Im Linxer Architekten Hugo Lutz fand Hans Weber einen Mitstreiter
. Hugo Lutz brachte das Weber'sche Fertigbausystem unter
die Leute, indem er bauwillige Kunden seines Architekturbüros
damit bekannt machte. Der Auftrag für das erste Haus kam von
Hans Webers Schwester, die zufällig bei Lutz beschäftigt war. Die
einzelnen Teile des Hauses fertigte Hans Weber mit seinem Gesellen
nach den Maßen des Fundaments in seinem Betrieb so weit
vor, wie es nach dem damaligen technischen Stand der Dinge
möglich war. Das System steckte ja noch in seinen Anfängen und
war längst nicht so ausgefeilt wie heute. Das Haus wachsen zu
sehen, war natürlich spannend, das Aufrichten ein Ereignis. Viele
Nachbarn wollten zwar nur schauen, aber Hans Weber hatte auch
einige Helfer engagiert. Und so ging es wirklich schnell voran,
denn hier musste nicht erst ein Stein auf den anderen gesetzt
werden. Innerhalb eines Tages stand das Holzständerwerk mit
dem Dachstuhl des neuen Heims.

Der Bruder verdiente zwar nichts an dem Objekt, hatte aber
später den Vorteil des Werbeeffekts. Gretel Düll erinnert sich
noch mit ein wenig Schrecken an die skurrilen Umstände dieses
Hausbaues: „Wir waren sozusagen das erste Ausstellungshaus. Es
kamen ständig neue Leute, die bei uns durchs Wohnzimmer gingen
/'

Bevor das frequentierte Wohnhaus der Dülls sich als Musterbeispiel
bewährte und der Werbeeffekt für die ausführende Firma
einsetzen konnte, mussten Hans Weber und die neuen Hausbesitzer
den Spott der Mitmenschen ertragen. Für die meisten Leute
war das Fertighaus nicht nur ungewöhnlich, sondern geradezu
verrückt. Der Anblick des nackten, unverkleideten Ständerwerkes
erinnerte die Menschen außerdem an Baracken. Daraus sollte
etwas Vernünftiges werden?

Auch nachdem das Haus fertiggestellt war, wurde gelästert.
Der erste Windstoß werde das Haus wegfegen. Goss es in Strömen
, dann warteten die Nachbarn geradezu darauf, dass es bei
den Dülls ins Dach hineinregnen würde. Keine dieser Prophezeiungen
trat ein. Die Dülls wohnen heute noch glücklich und zufrieden
in ihrem Weber-Fertighaus der ersten Stunde. Der Werbeeffekt
ist inzwischen größer denn je, denn das Objekt ist nach
50 Jahren noch immer in einem hervorragenden Zustand.

Ende 1961 hatte WeberHaus zwei weitere Häuser in Holzrahmenbauweise
fertiggestellt. Daneben sicherte der Betrieb seine
Existenz durch mehrgleisiges Arbeiten: Man führte auch noch
reine Zimmermannsarbeiten aus, baute Dachstühle und sanierte
alte Häuser.


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