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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 148
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0149
Pech-, Ruß- und Lackproduktion im oberen Renchtal

Die Oppenauer Kühler,
die als Verpackungsmaterial
für Ruß und
Pech hölzerne Tonnen
fertigten, profitierten
vom Boom der harzverarbeitenden
Betriebe
im Renchtal (Stadtarchiv
Oppenau).

Schuberg sieht in der besseren Nutzung von Nutzholz und der
„Verbesserung und Vermehrung der Verkehrswege" die empfehlenswerte
Alternative zur bisherigen Harznutzung. Bei einem Tagelohn
von 48xer bis zu 1 fl. fielen pro Zentner allein 1 bis IV2 fl.
Sammelkosten an. Rohharz erbrachte so lediglich 2 bis 2,20 fl.
Gewinn. Zugleich entstand durch die Industriekonjunktur eine
starke Nachfrage nach Nutzholz, was die Preise nach oben trieb.

Nach anderen Berechnungen erbrachte ein 100-jähriger Baum,
der seit 60 Jahren zur Harzgewinnung genutzt wurde, 75 Pfund
Rohharz. Sie hatten nach dem Nominalwert von 1874 einen Ertragswert
von 3,43 Mk., entsprachen kaum der Hälfte des Wertes
eines gesunden Stammklotzes. Unter Einbeziehung des Verlustes
an Zuwachs und der Entwertung des zweiten und dritten Sägeklotzes
wegen Rotfäule verschlechterte sich die Ertragsrelation
weiter.29

Noch 1872 hatte man in Griesbach darüber geklagt, dass die
Harzerträge rückläufig seien, weil die angeharzten alten Bäume
langsam in Abgang kämen und junge Bäume nicht angeschnitten
werden dürften. Gegenüber dem Amtsvorsteher äußerte der
Bürgermeister den Wunsch, durch eine ausgedehntere Harznutzung
die „Gelegenheit zum Arbeitsverdienst" zu verbessern.30
Zwölf Jahre später hatte sich die Meinung geändert: „Von Jahr
zu Jahr zurück geht die Harz- und Rußproduktion. Der Preis ist
durch die amerikanische Konkurrenz gedrückt. Außerdem lohnt
sich dieser Geschäftszweig nicht, da die Harzgewinnung dem
Stamm schadet. "31In Maisach gab man 1901 an, dass die Harzgewinnung
nur noch gering sei. Infolge des Preisdrucks und der
Steigerung der Arbeitslöhne sei sie auf ein Minimum zurückge-


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