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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 168
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Die UHU-Werke zwischen den 1950er und 1970er Jahren 1

heutzutage unter den Begriff der unternehmerischen Transparenz
subsumiert werden kann. Der Gedanke, das Unternehmen sei
eine große Familie, stand also im Vordergrund der Unternehmensphilosophie
der UHU-Werke. Im Sinne dieses Gedankens wurde
1969 für 26 neue Mitarbeiter der Fischer Arzneimittel OHG, einer
Tochter der UHU-Werke, ein festlicher Abend veranstaltet, in dessen
Mittelpunkt das gegenseitige Kennenlernen stand.14

Die 26 neuen Mitarbeiter wurden zuvor in einem dreiwöchigen
Lehrgang zum Pharmareferenten geschult. Die Hauptaufgabe
ihrer Tätigkeit sollte darin bestehen, den Arzt als „kritischen Kunden
" von der Angebotspalette der Fischer Arzneimittelwerke zu
überzeugen. Dies war insofern dann von Bedeutung, wenn ein
Mediziner von der Güte eines Präparats noch nicht überzeugt
gewesen ist. Die 26 neuen Pharmareferenten erhielten eine sehr
eingehende Ausbildung. Sie bekamen nicht nur rechtliche bzw.
betriebswirtschaftliche Kenntnisse vermittelt. Auch wurden die
angehenden Pharmareferenten über die Geschichte des Unternehmens
informiert. Schließlich erhielten sie einen umfassenden
Einblick in der Bereich der Herz-Kreislauf-Therapie.15

Ein weiterer Beleg für das Bemühen um gegenseitige Achtung
und gegenseitigen Respekt war das Bemühen eines von der Werksleitung
Mitte Mai 1968 veranstalteten Abends, dessen bezeichnendes
Motto „Sich kennenlernen und respektieren" lautete.

Zum familiären Charakter der UHU-Werke gehörte es auch,
die für die Auszubildenden wichtigen pädagogischen Belange mit
zu berücksichtigen. Deshalb veranstaltete die Unternehmensleitung
am 31. Oktober 1969 einen Elterntag, bei dem Eltern, Ausbilder
und Lehrkräfte sich über den Stand des Berufsbildungsgesetzes
informierten. Dazu gehört nicht nur die Ausbildung per se,
sondern auch Aspekte der Fortbildung und Umschulung. Interessant
aus heutiger Sicht ist, dass schon damals der Komplex „EDV"
zu den Ausbildungsinhalten gehörte.16

In einem Unternehmen, das im Verhältnis zwischen Arbeitnehmern
und Unternehmensleitung von gegenseitiger Fairness
und gegenseitiger Achtung geprägt war, kam dem Betriebsrat eine
wichtige Bedeutung zu. Im Herbst 1971 wurden die Mitarbeiter
Volkmar Maschke und Franz Benz in dieses Amt gewählt. Volkmar
Maschke führte in einem Interview zum Verhältnis zwischen
Unternehmensleitung und Arbeitnehmerschaft aus, er sehe die
„Erhaltung der Arbeitsplätze" und die „Weiterentwicklung" des
Unternehmens als wichtige Ziele seiner Arbeit im Betriebsrat an.
Maschke fügte hinzu, er werde im Falle von Meinungsverschiedenheiten
stets das Gespräch mit der Betriebsleitung suchen, um
auf dialogischem Wege Lösungen für etwaige Differenzen zu
finden.17


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