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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 169
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1 7() Andreas Klotz

Deshalb kam den Arbeitsgesprächen auch eine wichtige
Bedeutung zu. Hier standen u.a. „spezielle Probleme des Außendienstes
" sowie das Thema „Mittagspause" auf der Tagesordnung
.18 Das Engagement des Betriebsrates in punkto Mittagspause
zahlte sich aus. Im Einvernehmen mit der Unternehmensleitung
wurde eine an allen Werktagen verbindliche Mittagspausenzeit
zwischen 12.00 Uhr und 12.45 Uhr eingeführt.19

Dass das Verhältnis zwischen der Unternehmensleitung und
der Belegschaft von einem Miteinander geprägt war, zeigt sich
auch an der herzlichen Begrüßung der „Herren des Direktoriums"
anlässlich der Betriebsversammlung im Januar.20

Zu einem familiär geprägten Unternehmen gehörte es auch,
Arbeitnehmer zu würdigen, welche, wie zum Beispiel wie Josef
Beierle, nach 48 Dienst]'ahren, also nach sehr langer Dienstzeit in
den Ruhestand gingen. Beierle begann seine Tätigkeit im Inflationsjahr
1923 und erhielt einen heutzutage unvorstellbaren Stundenlohn
von 200 Mark. Nach Einführung der Rentenmark
schrumpfte dieser auf 26 Pfennig. Doch war dieser Lohn solider
als das wertlose Inflationsgeld. Beierle erlebte die Einführung des
UHU-Klebers 1932 gewissermaßen hautnah mit, denn er war sehr
stark in den diesbezüglichen Produktionsprozess involviert, weil
er die Mischung mit eigener Hand anrührte, diese in Tuben abfüllte
und per Hand verschloss. Beierle war gewissermaßen für
den „UHU-Alleskleber" Mädchen für alles.

1939 erlebte er es mit, wie die erste Abfüllmaschine mit einer
Leistung von 3000 Tuben pro Tag angeschafft wurde. Nach Ende
des Zweiten Weltkriegs konnte Beierle sein Tätigkeitsfeld auch
auf die Bereiche „Spannlack und Farben für Schiffsbau bzw. Flugmodelle
" ausweiten. Der Verfasser des Artikels im „Fischer Journal
" wünschte dem Pensionär „Gesundheit" und Wohlergehen
und, dass ihm auf seinem weiteren Lebensweg „die Heiterkeit
beigegeben sein möge".21

Die UHU-Werksleitung vergaß ihre Mitarbeiter auch dann
nicht, wenn sie in Pension waren. Dies beschränkte sich nicht
nur auf die Zahlung von Renten und Pensionen. Schließlich
wurde jeder Pensionär beim 70., 75., 80. und 85. und darüber
hinaus mit einem Geschenk bedacht. Ferner erhielten die einstigen
Mitarbeiter zu jeder Feier des Betriebs eine Einladung.

Dass in dem familiär geprägten Unternehmen auch auf die
Jugend Rücksicht genommen wurde, zeigt der Lehrlingsausflug,
der am 27. Juli 1971 zusammen mit den Ausbildern stattfand. Die
erste Station war die Ulrichsburg. Die Strapaze, welche der Aufstieg
dorthin verursachte, wurde „mit einem ganz herrlichen
Blick auf die Umgebung von Ribeau" belohnt. Um 12 Uhr folgte
das Mittagessen. Danach stand die Besichtigung der Barockkirche


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