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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 177
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178 Reiner

badischen Demokraten, das ihm die freie politische Gestaltung
der Schweiz so sympathisch erscheinen ließ/' Dass seine Familie
die Tradition der Demokratie in hohen Ehren hielt, wird dadurch
deutlich, dass sein älterer Bruder - wie bereits erwähnt - nach
Amerika auswanderte.6

Weil er in Karlsruhe gut ausgebildet worden war, erhielt er
sofort eine Anstellung in einem bekannten Baugeschäft im Kanton
Aargau. Schon im folgenden Jahr wechselte der seinen Arbeitsplatz
und ging für eine kurze Zeit nach Urnäsch, Kanton
Appenzell-Außerrhoden. Er ging zielstrebig ans Werk und konnte
sich schon im zweiten Jahr nach dem Wegzug aus Deutschland
am 6. März 1878 in Rorschach am Bodensee im Kanton St. Gallen
niederlassen und dank seinem Ersparten sein eigenes Geschäft,
eine Holzhandlung, gründen.7 Friedrich Benz hatte somit den
Entschluss gefasst, in der Schweiz zu bleiben, um sich hier eine
Existenz aufzubauen.

Angesichts seiner Energie, Fachkenntnis und seriösen Geschäftsführung
blühte sein Geschäft in der Folgezeit auf, es
wurde zum größten Holzindustrie-Unternehmen im weiteren
Umland von Rorschach, anschaulich und gleichzeitig selbstbe-
wusst dargestellt auf dem Briefkopf von Benz-Meisel & Cie. aus
dem Jahre 1912.8 Sieben Jahre nach der Gründung nahm er seinen
Schwager Oskar Meisel-Benz als Associe (Gesellschafter, Teilhaber
) in den Betrieb auf. Bis zum krankheitsbedingten Ausscheiden
desselben nach zwanzig Jahren ergänzten sich die beiden
Gesellschafter: Oskar Meisel-Benz war für den Verkauf,
Friedrich Benz-Meisel für den Einkauf zuständig. 1907 gründete
Friedrich Benz-Meisel, nachdem er nun allein verantwortlich
war, die Anlage in St. Margarethen, einer Grenzgemeinde zu Vorarlberg
, direkt am Rhein und kurz vor dessen Einmündung in
den Bodensee gelegen. Dieser Betrieb galt als Musterbetrieb für
Holzlagerung und -bearbeitung und genoss über die Grenzen der
Schweiz hinaus einen solch guten Ruf, dass ihr Jahr um Jahr die
österreichisch-ungarische Hochschule für Bodenkultur einen Besuch
abstattete.9 Eine weitere Niederlassung hatte „Benz-Meisel
& Cie/' außerdem noch in Maishofen im Salzburgerland.10 40
Jahre lang war Friedrich Benz-Meisel für den Holzeinkauf zuständig
, wofür er jährlich drei bis vier Monate auf Reisen war, die ihn
bis in die Bukowina führte (damals ein Kronland im äußersten
Osten von Österreich-Ungarn und heute eine rumänisch-ukrainische
Grenzregion).11 Ein weiterer Grund für den wirtschaftlichen
Erfolg des Unternehmens war die verkehrsgünstige Lage
direkt am Bahnhof Rorschach mit einem eigenen Bahnanschluss,
denn die Stadt war seit 1856 Endpunkt der Verbindung zwischen
dem Bodensee über St. Gallen nach Zürich und darf sich rüh-


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