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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 179
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180 Reiner Vogt

rung und sozialer Sinn zeichneten den Dahingeschiedenen im
hohen Maße aus/'15

Aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung und kaufmännischen
Kompetenz war Friedrich Benz-Meisel auch in anderen
Wirtschaftsgremien tätig. So wurde er im Jahre 1900 in die Tog-
genburger Bank berufen und gehörte nach der Fusion 1912 den
Bankbehörden der Schweizerischen Bankgesellschaft bis 1935
an.16 Und letztendlich noch von 1925 bis 1927 dem Verwaltungsrat
der Rorschach-Heiden-Bergbahn.17

Der Privatmann und Politiker Friedrich Benz-Meisel

Schon wenige Jahre nach der Gründung der Holzhandlung war
Friedrich Benz-Meisel in Rorschach sehr angesehen. Dies belegt
ein Leumundszeugnis vom 24. Mai 1879, welches vom Gemeinderat
angefertigt wurde. Das Leumundszeugnis hatte folgenden
Wortlaut: „Der Gemeinderath von Rorschach bezeugt andurch,
dass Hr. Fried. Aug. Benz, Holzhändler, Bürger von Oberachern,
Baden, seit 6. März 1878 niederlassen in Rorschach in bürgerlichen
Ehren u. Rechten stehe ... u. einen guten Leumund genieße
/' Eine zeitgleich ausgestellte Bescheinigung belegt außerdem
, dass er schon damals mit einem Betrag von 2000 Franken
ins Rorschacher Steuerregister eingetragen war. Friedrich Benz
hatte sich somit nicht nur einen guten Ruf, sondern auch schon
ein gewisses Vermögen erarbeitet.18

Auch für den Privatmann Friedrich Benz entwickelte sich alles
erfreulich, denn am 11. November 1878 heiratete er Anna Meisel
(* 1856) aus Aarau und nannte sich fortan „Benz-Meisel".19 Wenige
Wochen später - am 16. Dezember 1878 - erhielt er schließlich
vom Schweizerischen Bundesrat die Bewilligung zum Erwerb
des Schweizer Bürgerrechts, nachdem am 3. März 1877 vom großherzoglichen
Bezirksamt Achern die Entlassung aus der badischen
Staatsangehörigkeit bestätigt worden war.20 Im Mai 1879
beantragte er schließlich für sich und seine Frau das Kantonsbürgerrecht
des Kantons St. Gallen, welches beide im gleichen Jahr
noch erhielten.21

Als Konsequenz aus seiner hohen Wertschätzung als wirtschaftlich
weitblickender Geschäftsmann und aufgrund seiner
badisch-demokratischen Abstammung wurde Friedrich Benz-
Meisel in seiner neuen Heimat auch politisch aktiv. In den drei
Jahrzehnten zwischen 1890 und 1920 wird er in der Chronik der
damaligen Demokratischen- und Arbeiter-Partei immer wieder
genannt, deren Hauptförderer er war. So erfolgte 1891 erstmals
seine Wahl in die politische Gemeindebehörde von Rorschach,
d.h. in den Gemeinderat. Nach seiner Wiederwahl drei Jahre spä-


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