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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 196
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und einem liebevoll angelegten Innenhof. Nicht zuletzt gehörte
auch ein geräumiger Wasch- und Umkleideraum mit Warmwassereinrichtung
, sowie ein Essensraum mit Essenwärmer für auswärtige
Arbeiter zu den modernen Arbeitsbedingungen.

Lieselotte Heinrichs, geborene Kaiser, und Willi Kaiser, die
Kinder des Ehepaars Kaiser, heute über 80 Jahre alt, berichten
über eine glückliche Kindheit in der Fabrik. Hühner, Enten und
Schäferhund „Wotan", der das Firmengelände auch nachts bewachte
, gehörten ebenso zum Alltag der fünf „Kaiserkinder", wie
die väterlichen Religionsstunden am Sonntagvormittag im Büro
oder die Fahrt mit der Achertalbahn zur Brüderstunde in Ottenhofen
.

Auch im Besitz Ernst Heckeis hatte die Acherner Fabrik jedoch
eine begrenzte Laufzeit und musste nach 1934 ihre Produktion in
Achern einstellen. Durch die im selben Jahr erfolgte Eingliederung
des Saarlands in das deutsche Reich hatte sich eine wichtige
Voraussetzung geändert. Entscheidend für Heckeis Ende in
Achern war jedoch auch der ungünstige Standort fernab des Bergbaus
.

Durch mehrere Übernahmen und Fusionen sind die Heckelwerke
heute in das Weltunternehmen ThyssenKrupp übergegangen
.

Nach dem Ende der Heckelära in der Hornisgrindestadt war
die Stadt Achern in der Mitte der 30er-Jahre gefordert, sich für die
weitere Vermarktung der Gebäude einzusetzen. Bürgermeister Richard
Krämer verfasste am 12. Juni 1934 ein Angebot an die
Transportanlagengesellschaft in Köln als Rechtsnachfolgerin Heckeis
zum Kauf der Fabrik und der sogenannten Heckelhäuser, die
in der Ratskellerstraße stehen und in denen Heckeis Arbeiter bis
dahin gewohnt hatten.29

„Meines Achtens," schreibt Richard Krämer, „besteht die Möglichkeit
, mit Hilfe des (badischen, Anmerkung) Finanzministeriums
den Ankauf Ihrer Anlagen zu finanzieren, wenn auch größte
Schwierigkeiten zu überwinden sind, da nur beschränkte Mittel
zur Verfügung stehen. Die Stadt Achern bietet Ihnen, ohne hiermit
irgendwelche Verbindlichkeiten zu übernehmen, für das
Werksanwesen in der Fautenbacher Straße einschl. Maschinen
und vorgelagertem Ackerboden RM 80000.- und für Ihre drei
Wohnhäuser in der Friedrich- und Adolf-Hitler-Straße RM
50000.- ..."30

Im Dezember 1934 lässt der Acherner Bürgermeister ein Exposee
über das Werksanwesen und dessen Verwendungsmöglichkeit
erstellen. Krämer schreibt: „... das Werksanwesen ist
zwischen der Haupt-Landstraße Frankfurt-Basel und der Bahnlinie
gleicher Richtung gelegen. Durch Beherrschung des An-


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