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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 203
(PDF, 95 MB)
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204 Michael Karle

Betten und ein modernes Bad. An Industrie befinden sich hier
eine Glasfabrik, eine Sensenfabrik, zwei Papierfabriken, eine Maschinenfabrik
und ein Überlandwerk der Rhein. Elektrizitätsgesellschaft
Mannheim. Gelände für weitere Industrie ist vorhanden
. Die Stadt besitzt auch ein Grundstück mit größeren Gebäu-
lichkeiten, die früher einer Bierbrauerei und später als Arbeitsdienstlager
dienten. 1945 wurde das Grundstück von der frz.
Besatzungsmacht beschlagnahmt. Heute dient das Gebäude nur
noch als Lager- und Verkaufsraum für die Besatzung. In einigen
Wochen wird das Anwesen frei werden ,.."45

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Bereich nach dem erneuten
Anschluss an den ehemaligen Güterbahnhof Achern vor allem als
Versorgungs- und Zwischenlager für Kokslieferungen aus dem
Ruhrgebiet und dem Saarland im Zuge der Reparationsleistungen
der Bundesrepublik Deutschland genutzt. Dann wurden vor
allem Ersatzteile technischer Art und militärische Gebrauchsgegenstände
bevorratet. Über Jahrzehnte diente die Heckel als Lager
für die Economat-Supermärkte in Süddeutschland und wurde im
Herbst 2001 nach dem NATO-Truppenstatut von den Franzosen
freigegeben.

Nach dem Umbau der Fabrik zum „Theater in der Heckel" und
den Aufführungen der „West Side Story" durch die Fautenbacher
Chöre im Herbst 2005 diente die Heckelfabrik im Sommer 2006
als Bühne für ein Brechttheaterstück, das Regisseur Dieter Neuhaus
im Zusammenwirken mit dem Kulturamt der Stadt Achern
aus Anlass des 50. Todestages des modernen „Klassikers" inszenierte
. Bert Brecht, moderner Klassiker mit familiären Bezügen
nach Achern, hatte im Jahr 2008 mit der „Dreigroschenoper"
noch einmal einen „großen Auftritt" in der Heckelfabrik.

Seit einigen Jahren versucht die Bundesvermögensverwaltung
einen neuen Besitzer für die Heckelfabrik zu finden. Während die
Haupthalle als Theater mit eigener Bühne zahlreichen Bürgern
Acherns und Besuchern aus der Region außergewöhnliche Musiktheatererlebnisse
im ganz besonderen Umfeld eröffnet hat, dienen
die Nebenräume derzeit als Lagerstätte für Maschinen.

100 Jahre nach dem Bau der Severin'schen Flaschenfabrik
kann man gespannt sein, welcher Zukunft die Heckelfabrik entgegengeht
, die durch Heinrich Severin und Ernst Heckel einst mit
großem Engagement auf den Weg gebracht wurde.


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