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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 211
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Ralf Bernd Herden

ist deshalb das Symbol eines geschlossenen Buches, was auf seine
„Belesenheit" hinweisen soll. Der Redner hält selbst Vorträge in
seiner Loge oder seinem Kränzchen, soll andere anregen, Vorträge
zu halten und wird nach Möglichkeit auch andere Logen
besuchen - um sich umfassend zu informieren oder auch Gastvorträge
zu halten. Ein Kränzchen ist eine freimaurerische Vereinigung
, der die erforderliche Zahl von Mitgliedern zur Gründung
einer Loge noch fehlt, die aber trotzdem regelmäßig ihre
Mitglieder zu freimaurerischen Zusammenkünften einlädt.

Unbestreitbare Tatsache ist, dass Emil Durain nicht nur in
Kreisen der Freimaurerei für eine deutsch-französische Annäherung
eintrat, und dies zu Zeiten, in denen solches Denken weder
in Kreisen der Freimaurer noch in allgemeinen Kreisen üblich
war. Der Krieg 1870/71 führte in vielfältiger Weise auch zu Brüchen
und Verwerfungen innerhalb der oberrheinischen Freimaurerei
, die trotz gegenseitigen Bemühens noch recht lange nachgewirkt
haben.

Emil Durain, inzwischen in Kehl gut etabliert und über gute
Verbindungen auch zu den Behörden verfügend, kann noch im
Dezember 1869 seinen Logenbrüdern darüber berichten, dass er
beim Bezirksamt die Befreiung der freimaurerischen Zusammenkünfte
, welche in Nebenräumen von Gaststätten stattfanden,
von den Vorschriften der Polizeistunde haben erwirken können.

Das Jahr 1870 eröffnet Emil Durain mit einem Vortrag
„Kampf des Lichtes gegen die Finsternis". Karl Theodor Asmuß
tritt als Vorsitzender des Kränzchens im April 1870 zurück, bleibt
der Gemeinschaft jedoch eng verbunden. Nachfolger wird kein
anderer als Emil Durain. Emil Durain kann mit den Vertretern
der Lahrer Loge vereinbaren, dass die Eröffnung des Kränzchens
in Kehl am 21. Juni 1870 erfolgen soll, im Rahmen eines gemeinsamen
Johannis-Festes. Später entscheidet man sich dafür, den
ursprünglich gewählten Namen „Kränzchen am Rhein" durch
„Erwin" zu ersetzen.

Damit will man die Verbundenheit und den Respekt für
Dombaumeister Erwin von Steinbach, den Schöpfer des Straßburger
Münsters, zum Ausdruck bringen. Noch im April 1870
hatte das Musikkorps des Großherzoglich Badischen 4. Infanterieregiments
„Prinz Wilhelm" den Straßburgern ein Platzkonzert
gegeben. Die plötzlichen Änderungen der politischen Großwetterlage
zwingen dazu, den Einweihungstermin zu verschieben:
Der deutsch-französische Krieg brach aus. Badische Truppen
sprengten am 22. Juli 1870 die über 300 Meter lange Eisenbahnbrücke
über den Rhein. Am 28. September kapitulierte Straßburg
nach einer furchtbaren Belagerung, die Straßburg und Kehl ganz
erheblich in Mitleidenschaft gezogen hatte.


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