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August Koehler (1844-1919) - vom Papiermüller zum Industriellen 9 9 ^
Drei Generationen
Koehler: Das etwa
1890/1891 entstandene
Familien foto zeigt Franz
Ignaz Koehler im Alter
von über 80 Jahren mit
der Familie seines
Sohnes August Von
links: Wilhelmina,
*1883; Wilhelmine geb.
Neher, *1850; Emil,
*1872; Franz Ignaz,
*1809; Maria Anna,
*1876; August sen.,
*1844; und sein Sohn
August jun., *1878
(Foto: Heimatmuseum
Oberkirch).
Aber 1865 war es soweit, Franz Ignaz Koehler hatte erkannt,
dass „die Papiermüllerei als Handwerk" sich nicht mehr lohnte.
Durch sparsamstes Wirtschaften hatte er die finanziellen Voraussetzungen
für die große Investition geschaffen, über 30 000 Gulden
wurden für die Papiermaschine, einen Dampfkessel, neue
Holländer und ein völlig neues Fabrikgebäude ausgegeben, etwa
das Doppelte des damaligen Jahresumsatzes.
Um die völlig neue Technik zu beherrschen, bedurfte es eines
Fachmannes. 1863 schickte Franz Ignaz seinen damals 19-jährigen
Sohn August als Volontär in die Papierfabrik von Louis Stoffel
u. Cie in Witzenhausen. Anschließend arbeitete der junge
Papiermacher noch für eine Lithographische Anstalt als Reisender
.
Von der Mühle zur Fabrik
Als er wieder nach Hause nach Oberkirch kam, hatte eine neue
Zeit begonnen, nach 114 Jahren wurde am 15. September 1865
in der alten Mühle am Renchkanal die „Handpapierfabrication"
eingestellt. Als äußeres Zeichen des Fortschritts ragte ein 15 Meter
hoher Fabrikschornstein in den Himmel, der erste im Renchtal.
Schon 1868 übernahm August Koehler mit 24 Jahren die Papierfabrik
von seinem Vater, inzwischen verdiente der kleine Betrieb
diese Bezeichnung. Noch wurde, wie Jahre zuvor, mit lediglich
acht Leuten gearbeitet. Es galt, neue Abnehmer zu finden für
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