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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 230
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Eine Ichenheimer Kuh für Unsere Liebe Frau -

Mittelalterliche Stiftungen aus Offenburg

und der Ortenau für den Bau des Straßburger Münsters

Martin Ruch

Um das Jahr 1190 begann man in Straßburg damit, die bereits
bestehende Bischofskirche als erweiterten Bau im spätromanischen
Stil zu gestalten. Die Erneuerung erfasste zunächst das
Nord-, dann das Süd-Querhaus, wo sich um 1225 allmählich
unter dem Einfluss von aus Frankreich kommenden Meistern
frühgotische Formen durchsetzten. Um 1245 wurde der Bau des
Langhauses im neuen, gotischen Stil unternommen. Das bestehende
Langhaus des Vorgängerbaus riss man ab. 1275 war dieser
Bauteil vollendet. Am 2. Februar 1276 wurden die Fundamente
gesetzt, am 25. Mai 1277 der Grundstein zur Westfront des Straßburger
Münsters. Erwin von Steinbach begann im Auftrag des
Bischofs Konrad III. von Lichtenberg mit dem Bau der Fassade.
Nach Erwins Tod am 17. Januar 1318 übernahm dessen Sohn
Johannes die Fortführung der Arbeiten. Die Fassade sollte zwei
Türme erhalten, wie die französischen Vorbilder in Paris und
Reims. 1365 war sie bis zur Höhe der heutigen Plattform auf 66
Meter empor gewachsen. Dann erfolgte durch Meister Michael
von Freiburg 1383-88 der Bau eines Glockengeschosses zwischen
den beiden Türmen, sodass der heutige hohe, querriegelartige
Fassadenblock entstand. 1399 begann unter der Leitung von Ulrich
Ensinger der Bau der achteckigen Freigeschosse des nördlichen
Turms, auf die der Kölner Architekt Johannes Hültz 1429 bis
1439 den durchbrochenen Turmhelm aufsetzte. So wuchs das
Straßburger Münster zu einer Höhe von 142 m.

Anfangs war der Straßburger Bischof alleiniger Bauherr. Doch
nach dem Jahr 1262, in dem die Straßburger Bürger in der
Schlacht bei Hausbergen ihren Bischof und sein Heer besiegten,
wurde das Domkapitel zum Bauherren. Nicht die Stadtgemeinde
Straßburg war nun verantwortlich für die Beibringung der Baugelder
, sondern aus freiwilligen Spenden und Beiträgen der Gläubigen
erfolgte die Finanzierung der gewaltigen Bausumme. Diese
Mittel kamen aus der ganzen Diözese, kamen von Adligen und
Armen, bestanden in Geld, Immobilien oder Sachwerten. Jeder,
der etwas geben konnte, spendete für die Marienkirche und
damit auch für sein Seelenheil. Vier Ablassverheißungen zum Bau
wurden ausgegeben gegen Zahlung einer gewissen Summe: Sün-
denerlass gegen Bares. Eine eigene „Bruderschaft Unserer Lieben


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