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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 263
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264 Louis Schlaefli

10 Gulden deren 80 zelebrieren würden (der ehemalige Pfarrer
Gehler verlangte 18 Gulden für nur 8 Ämter), übergeben. Er bittet
auch, dass die Opfer „in honorem S. Landelini" in die Kirchenkasse
fallen. Beide Probleme werden dem Erzpriester von
Lahr unterbreitet (Ibid., 356).

Da die Mönche, welche Pfarreien verwalten, wenig Respekt
vor der bischöflichen Behörde zeigen, wird am 04.07.1668 dem
Erzpriester Haffner von Offenburg befohlen, den Kollatoren zu
melden, dass sie bis zum Fest des Hl. Joannes Baptista Weltpriester
zu diesen Pfarreien präsentieren sollen (Ibid., 393). Es ergibt
sich wirklich aus den Akten, dass die Mönche nie die Kapitelsrechte
bezahlen wollten; andererseits muss gesagt werden, dass
das Bistum nun endlich über genügend Weltpriester verfügte
und ihnen Platz verschaffen will.

Die Regierung (Regence) von Saverne übersendet am

21.11.1668 dem Geistlichen Rat das Memoriale, welches der Abt
von Schwarzach dem Bischof geschickt hatte, um ihn zu bitten,
sein Kloster vor den vielen Gläubigern zu schützen, damit es
nicht untergehe (Ibid., 415 vo).

Die Gemeinde Ettenheim übersendet am 19.12.1668 ein Memoriale
nach Molsheim, in welchem es um die Gründung eines
Kapuzinerklosters bittet; diese Bitte wird, bevor sie an den Bischof
weitergeleitet wird, den Äbten von Ettenheimmünster und
Schuttern, dem Erzpriester von Lahr und dem Guardian der
Franziskaner in Kenzingen unterbreitet (Ibid., 431). Der Geistliche
Rat ist damit nicht einverstanden: er sehe nicht ein, dass
man ein Kloster mit Bettelmönchen in einer Stadt mit wenig
Einwohnern gründe, zumal diese Einwohner sehr arm sind und
kaum genug zum Leben haben; diese Gründung verstoße auch
gegen die Päpstlichen Konstitutionen; sie würde den Untergang
der Franziskaner von Grenzingen bedeuten ... (Ibid., 434). Am

23.01.1669 kommen die Antworten von Ettenheimmünster,
Schuttern und Lahr, welche einstimmig abraten, die Kapuziner
in die arme Stadt Ettenheim („ad pauperculum oppidum Etten-
heimensen") anzunehmen, an (Ibid., 438). Der Provinzial der
Franziskaner, dessen Antwort am 30.01. ankommt, findet, dass
die Gründung nicht nützlich und auch nicht nötig sei; sie würde
sich zum Nachteil der Franziskaner in Grenzingen entfalten
(Ibid., 443). Am selben Tag kommt auch die äußerst positive
Antwort des Offizials Neunheusser an; er ist z. B. der Ansicht,
dass man der Meinung der Franziskaner keine Rechnung tragen
solle: sie sollen in ihrer Diözese (Konstanz) wirken und sammeln
. Wenn die Kapuziner in Ettenheim nicht nützlich und
nötig sind, so sind sie es nirgendwo; doch brauche man sie, um
die kranken Pfarrer zu ersetzen. Wenn auch Ettenheim arm ist


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