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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 301
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Walter E. Schäfer

In seinen zahlreichen autobiographischen Skizzen sprach
Flake häufig von seinen Romanen - es sind etliche zwanzig an der
Zahl - besonders häufig von seinen „badischen" Romanen. Von
Bärbel von Ottenheim hingegen sprach er nur selten. Diese Erzählung
hat in seinem Selbstbewusstsein als Literat und als elsasskundiger
Journalist keine allzu große Rolle gespielt. Er erwähnt
sie nur im Kontext einer seiner Reisen der frühen Dreißiger Jahre,
so 1935 zu seiner Mutter, die nun im bayrischen Krumbach
wohnte. Dazu notierte er: „Ich schrieb hier in einem Zug die Tatsachenchronik
über Schön Bärbel von Ottenheim". Das Bändchen
erschien im Rembrandt-Verlag, vorher zum Teil in der
Neuen Rundschau. Die erste Veröffentlichung ist also die auf 22
Seiten beschränkte Fassung der vom Fischer-Verlag herausgegebenen
Neuen Rundschau. Im Rembrandt-Verlag erschien noch
im gleichen Jahr die auf 58 Seiten erweiterte Erstauflage als Buch.
Ausführliche geographische und historiographische Texte waren
dazugekommen und eine Einführung im Nachwort. Die Bezeichnung
als „Tatsachenchronik" verkürzt den Charakter der Erzählung
. Die auch jetzt noch bemerkbare Kürze und die Konzentration
auf eine historisch verbürgte Person haben ihn wohl veranlasst
, den Begriff Roman oder Erzählung zu vermeiden. Dem
entspricht eine Wendung im Nachwort „und darum habe ich,
wenn ich das sagen darf, aus diesem Stoff nur einen Bericht aus
dem Mittelalter gemacht, nicht eine Erzählung. Wozu nachhelfen
, ergänzen und sich durch eine Deutung vordrängen - ist
nicht gerade das Bruchstückhafte echter?"15

Flake eröffnete sie als Geograph und Historiker. Von den sieben
kurzen numerierten Kapiteln sind die anfänglichen drei Kapitel
der Vergegenwärtigung des nördlichen Elsass, speziell der
Grafschaft Hanau-Lichtenberg, gewidmet. Das Eingangskapitel
ruft ihre markanten Punkte auf: die Burg Lichtenberg, den
Stammsitz dieses mächtigen Adelsgeschlechts, seine Residenz
Buchsweiler als Hauptort, dann den Bastberg, Versammlungsplatz
der Hexen in den Johannesnächten und damit schon eine
Vordeutung der magischen Geheimnisse, die dann um den Grafen
Jakob und auch um Bärbel schweben.

Das zweite Kapitel bringt eine historische Vertiefung, die Geschichte
des Grafengeschlechts mit solch herausragenden Figuren
wie dem Straßburger Bischof Konrad von Lichtenberg, den
Auftraggeber für die Westfassade des Münsters, zu dem er Erwin
von Steinbach als Architekten auswählte.

Das dritte Kapitel unterstreicht, dass ein ähnliches illegitimes
Verhältnis den Schatten vorauswarf, das Verhältnis der Lisa von
Steinbach zum Grafen Hanemann von Lichtenberg. Dazu Flake:
„Diese Geschichte von Jakob und der schönen Bärbel hat die


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