Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 306
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307

Ovid, ein moralisierter Dichter der Liebe

Der große römische Klassiker aus der Zeit des Kaisers Augustus

in der Historischen Bücherei Offenburg und ein Forschungsproblem

Manfred Merker*

2009 wurde in Offenburg der sensationelle Fund
eines venezianischen Buches aus dem Jahre 1486
präsentiert, das als erster Druck eines Werkes
griechischer Literatur gilt, und neben der Amerikakarte
Waldseemüllers aus dem Jahre 1507
wegen seiner Einmaligkeit zu den Kostbarkeiten
der Historischen Bücherei der Stadt Offenburg
zählt (Abb. 1). Hier soll nun der Bestand eines der
bedeutendsten lateinischen Dichter der augusteischen
Klassik vorgestellt werden, wie ihn uns die
humanistischen Schulbüchereien der beiden mittelalterlichen
Offenburger Klöster hinterlassen
haben. Ovid (43 v. Chr. - 18 n. Chr.) als der
jüngste, sicher auch der modernste und für uns
aus vielen Gründen interessanteste Dichter der
frühen Kaiserzeit ist in der antiken und mittelalterlichen
Überlieferung ebenso stark vertreten,
wie seine Zeitgenossen Horaz und Vergil. Bedeutende
andere Dichter dieser Epoche, wie der
heute immer noch lesenwerte Catull mit seinem
schmalen Opus und die eindrucksvollsten Vertreter
der römischen Liebeselegie, Tibull und Properz, sucht man
allerdings in den Beständen der Klosterschulbibliothek vergebens:
Sie kamen wegen ihrer Thematik als Schulautoren nicht infrage
und wurden als solche nicht tradiert. Zwei neue Aspekte der
Ovidinterpretation anhand der hier vorhandenen Editionen sollen
die Vorstellung des Offenburger Bestandes ergänzen.

-Sfc/ft A^V

Abb 1: Ovid in der
Vorstellung des Mittelalters
„Ovid stand auf dem Index"

(oder: was man trotzdem von ihm las)

So titelte das Offenburger Tageblatt am 23.11.2010 im vierten
Beitrag seiner Schulserie zum 350. Jubiläumsjahr des Franziskanischen
Offenburger Klostergymnasium. Diese plakative Meldung
gilt es zu hinterfragen. Zwei Argumente sprechen gegen eine pauschale
Indizierung des schon in der Antike umstrittenen Autors.
Einmal sind es die vorhandenen Bestände unserer Bibliothek -

* Franziskanische
Studien III, 2: Schätze
der ehemaligen
Franziskanerbibliothek


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