Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 307
(PDF, 95 MB)
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308 Manfred Merker

hier ist Ovid immerhin fünfmal
vertreten, wenn auch in „jugendfreier
" Auswahl (Abb. 2).
Zum anderen zeigt ein Blick in
die unveröffentlichten Lehrpläne
des alten Gymnasiums,
dass Ovid schon ab der zweiten
Lateinklasse neben den anderen
lateinischen Schulautoren gelesen
, übersetzt, interpretiert und
teilweise sogar auswendig gelernt
wurde. Hier findet man

Abb. 2: Die fünf Ovid- z. B. im Lehrplan des ersten er-

ausgaben der Offen- haltenen Schulprogramms des Gymnasiums aus dem Jahre 1824
burger Bibliothek ^ie Angabe, dass Professor Josef Scharpf neben Ovids Schöpfungsbericht
auch die Metamorphosen von Echo und Narziss aus dem
sechsten Buch, mit einem späteren Jahrgang außer Dädalus und
Ikarus auch Philemon und Baucis aus dem achten Buch durchgenommen
hat. Er hat dazu wahrscheinlich die auf uns gekommenen
Ovidausgaben aus der Franziskanerbibliothek in den Händen
gehabt, worauf auch die handschriftlichen Einträge seiner altphilologischen
Kollegen hinweisen. Diese über 500 Jahre alten fünf
Ovidbände aus der Zeit des Humanismus, die teilweise zu den
ausgewiesenen Raritäten der Bibliothek gehören, sind ein beachtlicher
Bestand. Als Besitz des ehemaligen Klosters wurden sie
1818 dem großherzoglichen badischen Progymnasium (alle erhielten
den ovalen Stempel „Großherzogliches Gymnasium")
und noch ein Jahrhundert später dem Grimmelshausen-Gymnasium
tradiert, von wo sie in den 1990er Jahren in die Historische
Bibliothek der Stadt aufgenommen wurden. Hier sollen sie der
Reihe nach kurz beschrieben werden, beginnend mit dem zwar
jüngsten, das aber trotzdem schon über 300 Jahre auf seinem
Buchrücken hat.

F493 Pubiii Ovidii Nasonis TRISTIUM libri V, Frankfurt/Leipzig
1701 bei J. Justum Erythropilum. 172 Seiten. Rötlicher Pappdeckel
. 17,4 x 10,7 x 2,2 cm

Das schmale Bändchen ist ein Stück antiker Exilliteratur, es enthält
einen Teil von Ovids (sein Name ist eigentlich Naso!) Spätwerk
, seine fünf Bücher Trauerelegien aus der Zeit der Verbannung
an das Schwarze Meer seit dem Jahre 8 n. Chr. durch den
Kaiser Augustus. Der Titel wechselt zwischen Schwarz- und Rotdruck
, der Besitzername „Prof. G..g" (Professor Gagg?, er war von
1844-49 Offenburger Gymnasialdirektor) ist abgeschnitten. Der
Druck des eigentlichen Textes, der neben den kleiner gedruckten


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