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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 336
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0337
Das Schulwesen in Ettenheim von seinen Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts 337

rem auch für eine neue Brustwehr by der schulen.11 Kewitz vermutet
, dass das Schulhaus an der Stelle stand, wo es 1766 dem geplanten
Neubau der Barockkirche weichen musste, am steilen
oberen Kirchweg, etwa dort, wo heute das östliche hintere Kirchenschiff
der katholischen Pfarrkirche steht.

Im Jahr 1607 ist in der Stadt ein Schullehrer nachweisbar, der
laut Angaben des Ettenheimer Pfarrers Molitor anlässlich der bischöflichen
Visitation des Lahrer Ruralkapitels am 27. April 1607
aus den Einkünften der Kirche bezahlt wurde.12

Nur wenige Jahre später erfolgt die weitere namentliche Nennung
eines Schullehrers: Der Notar Andreas Steinmüller, Schulmeister
von Ettenheim, beglaubigt am 29. Januar 1610 die Kopie
einer Urkunde vom 10. Juli 1572.13 Zehn Jahre später beglaubigt
Andreas Steinmüller als kaiserlicher Notar zu Ettenheim mit einer
Urkunde vom 8. Februar 1620 das Testament des Johannes Miller
, Pfarrer von Ettenheim; diesmal allerdings fehlt die Bezeichnung
Schullehrer.14

Im Jahr 1648, elf Jahre nach der völligen Zerstörung der Stadt
im Dreißigjährigen Krieg, stellte Pater Arbogast Arnold OSB,15 der
erste Ettenheimer Pfarrer nach Beendigung des Krieges, aufs einem
alten verfaulenten Vnd theils zerrißenen Buoch die Anniversarien der
Pfarrei neu zusammen: Annotatio Memoralis der Jahr-Zeitten, So in
der Pfarr Kirchen zue Ettenheim, Emstlich, Vnd fleißig zue celebriren.16
Die etwas mehr als 100 Seiten starke Handschrift ist eine der
wichtigsten Quellen der Stadtgeschichte unmittelbar nach Ende
des Dreißigjährigen Krieges. Der erste Eintrag von Pater Arnold
für den Monat Januar betrifft das Anniversarium de Nobili Matrona
Ursula ä Thiersp erg.17,18 Die Stifterin hatte am 6. November 1516
ihr Testament gemacht.19 In dieser, zum Zeitpunkt von Pater Arnolds
Aufzeichnung 132 Jahre alten Jahrtagstiftung wird erwähnt
, dass unter anderem dem zelebrierenden Pfarrer 4 Solidi,
dem Koadjutor 2 Solidi, dem Schullehrer 15 Nummos (= Taler),
dem Verwalter sechs Nummos und den Sängerknaben der doppelte
Teil eines Almosens für ihre Mühewaltung zu entrichten sei.

In den von Pater Arnold 1648 zusammengetragenen Jahrtagstiftungen
, darunter als Nachtrag einige späteren Datums, wird
18 Mal der Lehrer für seine Tätigkeit bei diesen Gedenkgottesdiensten
von den Stiftern mit Zuwendungen bedacht.20 In einer
weiteren frühen Stiftung von 1520 des Validi Virijacobi Fischbach

Abbildung 2: Ausschnitt
aus der Urkunde vom
16. September 1448 mit
den Namensnennungen
unter anderem des
Junkers Walther von
Keppenbach, des Ettenheimer
Erzpriesters
Johannes Dierlin sowie
von Ludwig Knoblotzer,
Schulmeister zu Ettenheim
. (GLA Karlsruhe
69 Türckheim-2 Nr. 4)


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