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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 356
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0357
Das Schulwesen in Ettenheim von seinen Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

So verdienstvoll Anton Truncks Leistung anlässlich des Spitalneubaus
war, so muss er doch - folgt man Machleids Einschätzung
- ein schwieriger Mensch gewesen sein. Machleid hatte ihn
bei seiner Ankunft in Ettenheim als lediger bestandener mensch
bezeichnet und äußerte sich bei Truncks Wegzug aus Ettenheim
folgendermaßen: eß ist kein schad daß ergangen ist.

Auch an seiner nächsten Arbeitsstätte Rotenfels131 war Trunck
nur kurze Zeit als Schulmeister und Mesner tätig. In den dortigen
Bürgermeisterrechnungen ist er für den Zeitraum 13. Mai 1783
bis 7. März 1785 nachweisbar.132 Danach verliert sich (vorerst)
seine Spur.

Joseph Häfele

Bereits wenige Tage nach Anton Truncks Wegzug aus Ettenheim
wurde Joseph Häfele sein Nachfolger als Schulmeister. Machleid
berichtete darüber: 1783 den 4-ten brachmonat ist der neuwe
schuel- / -meister namens Joßep häfele lediger / von wald- / -kirch
negst freyburg, mit einem großen mobill / -en wagen voll bettladen,
verschlag, comod, / und dergleichen an kommen, mit einer Jungfer
Schwester, die hauß haltung zue- / - fieren, auch anzuefangen... NB:
Eß ist von ßeiten der Obrigkeit, und /gemeind geschlossen worden, den
H: schuel / meister quartaliter auß der statt kaßen / zue bezalen, dass
schuelgeldt wegen den gleinen kinderen, ßo aber vor 6 iaren nicht/von
den Elteren ßollen in die schuel geschickt werden, ßomer wie am Winter
, wer aber studiern / will laßen, mueß es Extra bezahlen.12,2.

Ein Jahr später heiratete der Schulmeister. Machleid berichtet
darüber in seinem zweiten Diarienband unter den Hochzeiten
des Jahres 1784: No: 8. Joßep hefele H: schuel-meister allhier: / den
26-ten april hat H: Joßep häfele / wircklicher schuelmeister allhier, /
mit der Jungfrau thereßia millerin, / Hochzeit gehabt, ihres alters 23
iar, und / der hochzeiter von waldtkirch ßeines alter iar, under H: pfa-
rermast, daß mal/wäre im löwen, Gottgeb ihnen waß /zue ßeel und
leib nüzlich ist amen.124

1785 wurde Joseph Häfele in das Ettenheimer Bürgerbuch eingetragen
.135

Die Zahl der Schulkinder war in dieser Zeit beträchtlich. Damit
stiegen auch die Einnahmen der Schulmeister aus dem Schulgeld,
das die Kinder zu entrichten hatten. Allein der Betrag, den der
Spitalfonds für den Unterricht der armen und bedürftigen Kinder
zahlte, belief sich im Jahr 1789 auf 60 Gulden!

Die Anzahl der Kinder lässt sich aus einer Bemerkung Machleids
in seinen handschriftlichen Aufzeichnungen ersehen: 1790
- Wie vil Kinder in der schuel zu zellen ßein geweßt: 1790 den 12-ten
merzen, alß an dem Gregori- / -fest ßein 300 schueler kinder gezelt


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