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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 399
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0400
400 Hermann Löffler

Für seine Arbeit erhielt er 360 Mark Jahreslohn. Etwa 120 Wieseneigentümer
haben damals Wasser aus dem Dorfbach bezogen.

Der Genossenschaft gehörte auch die Freiherrlich Francken-
steinsche Grundherrschaft für ihre Unterwassermatten an, die
ein Sechstel der Kosten für den „Wässerer" zahlen musste. Sie
wurde damals vertreten durch ihren Rentamtmann Johann Heinrich
Theodor Rabenstein.

Trotz der Instruktionen gingen aber anscheinend die Unregelmäßigkeiten
weiter, denn am 10.3.1886 wird über „Wässerer"
Adolf Bürkle in einem Schreiben u. a. vermerkt: „Ob er Geschenke
angenommen hat oder betrunken war ist nicht bekannt. Auch
wird festgestellt, dass er oft willkürlich gehandelt hat."

Am 26.1.1890 wird Adolf Bürkle aufgrund großer Klagen der
Bauern endgültig entlassen. Nachfolger wurde Ludwig Ehret.9

Letzter Güteraufseher und „Wässerer" für die Unterwassermatten
war Franz Ritter aus Höfen, der dieses Amt von 1913 bis 1933
innehatte.10

Weil danach die Bewässerungs- und Entwässerungsgräben
und die dazugehörigen Bauwerke nicht mehr so gepflegt wurden,
war der Futterertrag der Matten, im Verhältnis zum Arbeitsaufwand
, sehr dürftig, zumal die Gräben mit der Zeit verlandeten
und die dazugehörigen Bauwerke mehr und mehr verfielen.

Ein Großteil der Unterwassermatten war bis in die 1950er-
Jahre an Landwirte aus Niederschopfheim und Hofweier verpachtet
. Als diese aufgrund anderer Verdienstmöglichkeiten insbesondere
ihre Viehhaltung aufgaben, übernahmen Landwirte aus
Dundenheim und Altenheim die freiwerdenden Flächen.

Auf den östlichen Teilen der Heinrichsmatte und der Jakobsmatte
war bereits 1960 und 1961 ein Pappelwald angepflanzt
worden, weil gerade diese Teile sehr feucht waren.11

Dies war mit ein Grund, dass 1968 die Großviehhaltung auf
dem Marienhof aufgegeben wurde. Das Großvieh wurde versteigert
. 1973 wurde auch die Schweinehaltung aufgegeben.12

Einen erneuten Versuch, den Ertrag der Unterwassermatten zu
steigern, unternahm 1988-1990 ein junger Verwalter namens
Wolfgang Bauer. Er hat viele Gräben neu ausgehoben und teilweise
auch zerstörte Stellfallen wieder instandgesetzt. Leider
brachten diese Bemühungen nicht den gewünschten Erfolg. Weitere
Teile im Osten der Heinrichsmatte blieben brach liegen, weil
sich in diesem Bereich, aufgrund der Nässe, die Bewirtschaftung
nicht mehr lohnte.13

Zu bemerken ist noch, dass Ende 1944 Bomberflugzeuge Bomben
über den Unterwassermatten abgeworfen haben.

Dazu schreibt Herr Ludwig Schneider aus Dundenheim im OT
vom 1.12.2004 Folgendes:


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