Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 410
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0411
Das Teufelsloch in Durbach

Nach Rücksprache mit der Abteilung Archäologie des Regierungspräsidiums
Freiburg konnte zumindest der tiefe Graben vor
der Einebnung durch die jetzt durchgeführten Wegebaumaßnahmen
geschützt werden. Der Wegeplanie fiel leider der mit dem
Badischen Wappen und der Jahreszahl 1844 versehene Grenzstein
Nr. 105 zum Opfer. Das Teufelsloch steht jetzt noch als
„Insel" auf dem Berg. Die Wegeplanie hat jedoch auf beiden Seiten
des Berges lockeres Gestein freigelegt, in welchem vielleicht
noch Scherben oder sonstige Zeugnisse aus einer längst vergangenen
Zeit herauszulesen sind.

Einhellig ist die Auffassung von Sachkundigen: Die alte Sage
ist sicherlich ohne Grundlage. Vermutlich kann Zweck und Entstehung
der Anlage wie folgt definiert werden:

Eine Nutzung der vorhandenen Grabung als Steinbruch oder
sonstige Bergbautätigkeit kann ausgeschlossen werden.

Es ist sehr stark anzunehmen, dass dieser Graben als Schutz-
und Zufluchtsstätte für umliegende Höfe oder auch für die Durbacher
Bevölkerung gedient hat.

Die Bewohner des Durbachtales waren insbesondere während
des Dreißigjährigen Krieges, aber auch in der Zeit der Erbfolgekriege
und in den 1790er-Jahren immer wieder auf der Flucht in
das Durbacher Gebirge. Die Entstehung dieser alten Zufluchtsstätte
kann deshalb vermutlich in den Zeitraum um 1630-1650
datiert werden. Auch in der Zeit, während der „Türkenluis" Markgraf
Ludwig Wilhelm seine Kraft für das Haus Österreich einsetzte
, kamen die Franzosen über den Rhein und hausten mit
arger Zerstörung in der Herrschaft Staufenberg. Immer wieder
kamen „Marodeure" des französischen Generals Duras in das Tal
und veranlassten die Bewohner zur Flucht.

Abbildung links:
Grenzstein 106 mit
Blick über das Teufelsloch
vor Wegeplanie

Abbildung rechts:
Grenzstein 105 mit dem
Badischen Wappen und
der Jahreszahl 1844


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