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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 417
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41 8 Günter Boll

rechtsrheinischen Orten. So wird zum
Beispiel die im Januar 1696 verstorbene
„Frau Sara Jentele, Tochter des Josef seligen
Andenkens", in der Inschrift ihres
Grabsteins als „Gattin des ehrwürdigen
Herrn Salman von Grave [n]h[a]usen"
bezeichnet, den wir im Ratsprotokoll der
Stadt Offenburg vom 8. Mai 1675 als
einen von vier ortsansässigen jüdischen
Familienvätern namentlich genannt finden
.15 Wo die jüdischen Einwohner der
1689 von den Franzosen zerstörten
Reichsstadt eine neue Bleibe fanden und
wo die in Mackenheim bestattete Frau
des Salomon von Grafenhausen gestorben
ist, wissen wir nicht.

Ebenso unbeantwortet bleibt die
Frage, warum die im Juli 1713 verstorbene
„Frau Schönlen, Tochter des Naf-
tali seligen Andenkens, Gattin des Löb
Stollhofen", nicht auf dem jüdischen
Friedhof im badischen Kuppenheim, auf
den die Juden von Stollhofen ihre Toten
der 1696 verstorbenen brachten,16 sondern im linksrheinischen Mackenheim beigesetzt
Sara Jentele bat Josef wurde.

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts schieden, indem sie eigene
Friedhöfe gründeten, die oberelsässischen Gemeinden Bies-
heim und Grussenheim aus der Verwaltung des Mackenheimer
Friedhofs aus. Der am 25. Mai 1810 verstorbene Joseph Hemen-
dinger war der letzte Grussenheimer Jude, der in Mackenheim
beerdigt wurde.17 Gabbai des fortan nur noch von den Juden in
Mackenheim und Marckolsheim benutzten Friedhofs war der Inschrift
seines Grabsteins zufolge der aus Westhoffen gebürtige
und am 20. Dezember 1828 in Mackenheim verstorbene Benjamin
Roos.

Der um 1764 als Sohn des Prepose der kleinen jüdischen Gemeinde
Bösenbiesen, Hirzel Ach, und der Zippora Schnerb geborene
und am 19. Februar 1845 in Mackenheim verstorbene Reven-
deur Moise Ach (Mosche bar Naftali) war einer der ersten Juden,
die auf dem jüngsten und bis heute benutzten Teil des Friedhofs
bestattet wurden. Einem 1998 erstellten Gräberverzeichnis zufolge
liegen dort mindestens 250 Männer und Frauen sowie eine
unbestimmte Zahl von Kindern begraben.18 Die Inschrift eines
erst 2009 errichteten Gedenksteins hält die Namen jener Mitglieder
der ausgelöschten jüdischen Gemeinden Mackenheim und

Grabstein


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