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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 420
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_ 421

Der „Ort des Lebens" in Kuppenheim -
steinerne Zeugnisse der jüdischen Lebenswelt
im mittleren Baden

Günther Mohr

Endlich. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts begruben die jüdischen
Einwohner im nördlichen Teil der Markgrafschaft Baden
-Baden, zwischen Bühl und Ettlingen, bald auch die in den
rechtsrheinischen Orten des Hanauerlandes, einem Teil der früheren
Grafschaft Hanau-Lichtenberg, ihre Toten auf dem Friedhof
bei Kuppenheim in der Nähe von Baden-Baden und Rastatt.
Manche jüdischen Gemeinden richteten sich im 19. Jahrhundert
ihre eigenen lokalen Begräbnisstätten ein; dennoch blieb das
„Haus des Lebens" in Kuppenheim für die dortigen jüdischen
Einwohner und die in weiteren Orten der Umgebung ihre Begräbnisstätte
.

Während die jüdischen Menschen, ihre Gemeinden und ihre
Synagogen Opfer der mörderischen Verfolgung und Vernichtung
wurden, überdauerte der Friedhof in Kuppenheim wie andere in
der mittelbadischen Region, trotz der geplanten Zerstörung. Jetzt
endlich, 70 Jahre nach der NS-Zeit, liegt eine Veröffentlichung
über diesen Friedhof vor: Gil Hüttenmeister und Gerhard Friedrich
Linder: „Gewidmet vom unvergesslichen Gatten". Die Grabinschriften
des Jüdischen Friedhofes in Kuppenheim.1

Die Verfasser dieses Buches führen in die Geschichte des Friedhofs
in Kuppenheim ein und geben einen Überblick über die Gestaltung
der Grabmäler insgesamt und der Grabinschriften. Der
Schwerpunkt liegt in der Wiedergabe dieser Inschriften, die den
einzelnen Begrabenen gewidmet sind. Den Inschriften sind Übersetzungen
aus dem Hebräischen ins Deutsche beigefügt, viele
Fotos vermitteln einen intensiven Eindruck der Grabmäler. Wo
nötig, sind Erläuterungen beigefügt. Ein Gesamtplan des Friedhofs
liegt dem Buch bei. Die Stadt Kuppenheim beauftragte die
beiden Autoren mit dieser Dokumentation; sie konnten sich auf
Vorarbeiten stützen, die G.F. Linder in „Die jüdische Gemeinde
in Kuppenheim" 1999 vorgelegt hat. Den Autoren, der Stadt Kuppenheim
und weiteren Sponsoren gebührt für dieses Buch hohe
Anerkennung.

Warum ist diese Veröffentlichung so wichtig für den mittelbadischen
Raum? Jüdische Friedhöfe und ihre Gräber sind in der
religiösen Perspektive auf die Ewigkeit angelegt, bezeugen die
Hoffnung auf die Auferstehung, daher auch die Bezeichnung als
„Haus des Lebens".2 Mit den Inschriften auf den Grabsteinen sind


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