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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 422
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Der „Ort des Lebens" in Kuppenheim A*l "2

Teilansicht des
jüdischen Friedhofs in
Kuppenheim

Ein solcher Oberschultheiß war Jizchach ben Mosche, so sein
religiös-ritueller Name, wenn er etwa in einer Synagoge, zu seiner
Zeit in der Markgrafschaft Baden-Baden Beträume in Häusern
einzelner Schutzjuden, zur Lesung eines Toraabschnittes aufgerufen
wurde. Er starb 1736 und ist auf seinem Grabstein als „Kazin"
bezeichnet, mit einem Ehrentitel, den reiche und angesehene
Männer trugen, und als „ Gemeindevorsteher". In den nicht jüdischen
Quellen wird er als Isaac Moyses Bodenheimer genannt; er
lebte ungefähr seit 1700 in Bühl als Betreiber eines Kramladens
und wurde 1730 durch Markgraf Ludwig Georg, den Sohn von
Markgraf Ludwig Georg und der Markgräfin Sibylla Augusta, als
„Oberschultheiß " der Landjudenschaft eingesetzt.

Wie sich das Selbstverständnis der baden-badischen Juden
gerade in den Inschriften auf dem Kuppenheimer Friedhof
äußert, lässt sich am Grabstein von Gavriel ben Löb erkennen.
Gavriel, der Sohn von Löb, wird für sein „Studium der Tora"
gepriesen, für die Unterstützung von Toraschülern und dafür,
dass in seinem Haus die Tür offen stand für alle, die vorbeikamen
. Die religiöse Bildung und die Wohltätigkeit, die „Zedaka",
sind als Werte sichtbar, welche die badischen Schutzjuden als
Verpflichtung anerkannten und hier im Lobpreis für Gavriel ben
Löb bekräftigen.

Auch ihre organisatorische Struktur wird sichtbar: Gavriel
wird als „der berühmte Gemeindevorsteher der hiesigen Gemeinde
" bezeichnet. Was bedeutet das? Für eine Antwort auf
diese Frage ist es nötig, den Namen Gavriels zu suchen, der für
ihn im nichtreligiösen Bereich verwendet wurde. Im September


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