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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 454
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Der Großorient von Baden, seine Zeit und die Freimaurerverbote 4 S S

Bibelsprüchen zu lesen/' Er muss in einem inneren Frieden gelebt
haben, dessen Geheimnis schon seinen Zeitgenossen undurchdringlich
erschienen ist. Im Jahre 1808 schrieb der rege Autor ein
Buch unter dem Titel „Briefe zum Nachdenken über den Allvater
", ein - dem Geiste seiner Zeit entsprechendes - für heutige
Leser doch etwas schwülstiges Werk, jedoch durchaus nicht ohne
Geist und Tiefgang.

J. W.C. von Lahr wurde am 24. April 1805 in die „Pilger Loge" in
London aufgenommen. Das Diplom seiner Aufnahme befindet
sich heute im Besitz einer Freiburger Freimaurerloge. Er ist im Mitgliederverzeichnis
der „Pilger Loge" (1779-1879) mit der Mitglieder
-Nummer 281 von insgesamt 708 Mitgliedern aufgeführt. Die
Pilger-Loge, welche die englische Matrikel-Nummer 238 trägt,
hatte es sich zur Aufgabe gemacht, vor allem für beruflich oder zur
Ausbildung vorübergehend in London weilende Freimaurer eine
Heimstätte zu bieten. Sie besteht übrigens bis heute noch.

Badens älteste Loge: Mannheim

Die älteste, noch heute aktive Loge Badens ist die Loge „Carl zur
Einigkeit" in Mannheim, welche am 28. November 1778 gegründet
worden ist und der Großloge „Royal York zur Freundschaft"
in Berlin angehörte. Mannheim gehörte damals zur bayerischen
Pfalz, sodass die Loge nach dem Logenverbot in Bayern 1785 ihre
freimaurerische Tätigkeit einstellen musste. Es war dies aber nicht
das erste, landesherrliche Verbot, das die Freimaurerei in Mannheim
traf: Bereits aus dem Oktober des Jahres 1737 stammt ein
landesherrliches Dekret, das die Freimaurerei in der Kurpfalz untersagte
.

Unterstellt man, dass dieses Dekret einen Grund gehabt haben
muss - nämlich vermutlich eine Loge unter französischer Jurisdiktion
in Mannheim -, dann wäre zwar die Hamburger Loge
„Absalom zu den drei Nesseln" mit ihrem Gründungsjahr 1737
die älteste, noch heute bestehende Freimaurerloge in Deutschland
. Nachdem die Loge „Absalom zu den drei Nesseln" aber erst
im Dezember 1737 mit der Lichteinbringung eröffnet wurde,
könnte man durchaus unterstellen, die erste Freimaurerloge
Deutschlands habe vor dem kurfürstlichen Reskript in Mannheim
in der Kurpfalz, und damit heute in Baden, bestanden.

Mannheim fiel im Jahre 1803 an Baden, daher konnte die
Loge im Jahre 1805 wieder eröffnet werden. 1806 wurde der
Namen in „Carl zur Eintracht" geändert, eine deutliche Reminiszenz
an das neue Herrscherhaus der Zähringer, hieß der Regent
doch Karl Friedrich, und der als präsumtiver Nachfolger zu erwar-


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