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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 466
(PDF, 95 MB)
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Der Westwall - vom Unerfreulichen zum Denkmalwert

467

wurden. Elektrisch betriebene Aufzüge verbanden
die einzelnen Stockwerke der Befestigungsanlagen
. In gesicherter Tiefe liegende
Maschinenanlagen versorgten das gesamte Befestigungssystem
mit Frischluft, Wasser und
Strom für die Beleuchtung und Heizung sowie
für den Antrieb von Hilfsmaschinen aller Art.
Ein Fernsprechkabelnetz verband die einzelnen
Panzerwerke untereinander. Die größeren
Bunker besaßen modern eingerichtete Wasch-
und Duschräume sowie tiefgelegene warme
und trockene Ruheräume.25

Von der Pfalz her traf der Westwall bei
Karlsruhe auf den Rhein, ging im Norden bis
Germersheim, im Osten bis an den Schwarzwaldrand
und im Süden bis Lörrach. Die Arbeit
an diesem Festungswerk wurde nach zeitgenössischen
Darstellungen begeistert aufgenommen
. „Sofort mit dem Eintreffen der Arbeitskräfte
entwickelte sich ein riesenhafter
Betrieb auf den Baustellen. Schon rollten die
ersten Baumaschinen und Baugeräte an, schon
wurden die Bau- und Materialbuden aufgestellt
, der Antransport der Baustoffe setzte ein und überall wurde
mit dem Aushub der tiefgegründeten Festungsbauwerke begonnen
. In Tag- und Nachtbetrieb wurden Tausende von Festungsbauwerken
zu gleicher Zeit durchgeführt. Während der Nacht
hoben sich weithin sichtbar die hell erleuchteten Baustellen
gegen den dunklen Himmel ab. Endlose Kolonnen von Lastkraftwagen
schafften in unermüdlichem Pendelverkehr vom Bahnhof
zur Baustelle die Baustoffe heran, und ununterbrochen hämmerten
die Kompressoren und schlugen die Rammen schwere Eisenpfähle
in den Boden."26

Die erste abgeschlossene Baumaßnahme war der „Ettlinger
Riegel" südlich Karlsruhe, der einen aus der Weißenburger Senke
vorgetragenen Angriff abwehren und die Nord-Süd-Achse des
Rheintals sperren sollte. 1937 waren im Raum Karlsruhe-Basel 17
Übergangsstellen über den Rhein mit MG-Schartenständen, PAK
(Panzerabwehrkanonen)-Ständen und Unterstellräumen gesichert
. Im Isteiner Klotz waren die ersten vier Kampfräume eingerichtet
.27 Östlich Kehl wurde der „Korker Riegel" (Korker Waldstellung
) errichtet, der das Kinzigtal sperrte. Der Riegel erstreckte
sich nahezu parallel zum Rhein, der nördliche und südliche Teil
waren an ausgedehnte Wälder angelehnt, der mittlere besonders
gefährdete Teil zwischen Kork und Eckartsweier wurde durch

Tarn- und Sicherungsarbeiten
Bunker mit unmittelbarer
Vorfeldsicherung
durch Drahthindernisse


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