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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 467
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Frank Armbruster

Panzergräben gesichert. Er verlief von der Kinzig zur Schutter.
Südlich von Eckartsweier schloss ein kurzer Panzergraben den
Korker Riegel von der Schutter wieder an die Wälder an. Vor dem
Panzergraben war das Gelände künstlich modelliert worden. In
einer Versenkung befand sich ein Flächendrahthindernis für die
Infanterie. Die Panzergräben waren durch MG-Bunker und Unterstände
gesichert. Der Korker Riegel wurde noch durch zwei
Sechsschartentürme gesichert. Diese Bauwerke ermöglichten ein
nahezu lückenloses Infanteriefeuer auf der gesamten Länge des
Riegels. Die Ortsränder von Kork und Riegel waren zur Verteidigung
eingerichtet. Nördlich der Kinzig bei Kork befanden sich
zwei weitere Panzergräben. Einer von ihnen ist sogar mit dem
Straßenschild „Tankgraben" ausgewiesen.28 Der Ausbau am Oberrhein
wurde als weniger dringlich angesehen, da der Rhein und
der Schwarzwald starke natürliche Hindernisse darstellten. So
wurden hier 1936 zunächst die schwachen Sperrlinien, aus insgesamt
106 Anlagen bestehend, gebaut.29

Der flächendeckende Ausbau im Rheintal begann dann 1938.
Die massiven Eingriffe in die Landschaft beschreibt Werner Flack
ohne Bedenken: „Bäume fallen, Waldsäume weichen der Axt.
Die Betonklötze brauchen freies Schussfeld. Wo Kornfelder wogten
und Vieh weidete, zieht sich die unendliche Front des Flächendrahthindernisses
hindurch. Eisen, Stahl, Zement und Kies
schließen in den Bunkern einen mächtigen Bund. Die Baustellen
beherrschen das Landschaftsbild."30

Die Hauptkampflinie wurde am Ufer erstellt und stark befestigt
, z. B. mit Sechsschartentürmen. Die ersten Brückenkopfsicherungen
waren zur Rundumverteidigung ausgebaut. Diese Linie ist
beseitigt. Entlang des Hochwasserdammes verlief die zweite Linie,
die vorwiegend aus Gruppenunterständen bestand. Diese Bauwerke
sind teilweise noch gesprengt erhalten. Eine dritte Linie
verlief im Bereich des Hochgestades und bestand aus Gruppenunterständen
und einzelnen Kampf ständen. Sie sind teilweise auch
noch gesprengt vorhanden. Die vierte Linie bestand vorwiegend
aus Gefechtsständen und Artilleriestellungen. Bekannteste Vertreter
waren die verbunkerten Artilleriestellungen für Batterien
mit schweren Marinekanonen, die an wichtigen Punkten entlang
des Oberrheins aufgestellt waren. 1939 folgten dann weitere Anlagen
zur Verstärkung erkannter Schwachpunkte. Dadurch entstand
im Abschnitt des Generalkommandos Oberrhein entlang
des gesamten Stromes mit geringer Tiefe bis zum Rheindamm
eine lückenlose Feuerlinie, die vor allem an den Übergangsstellen
Rastatt und Kehl verstärkt ausgebaut war. In den Schwarzwaldtälern
verstärkten Riegelstellungen und Sperrstellen diese Befestigungslinie
.31


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